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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 129


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»Stimmt schon, aber Bagman hat die Informationen doch nicht absichtlich weitergegeben?«

Hermine zuckte die Achseln.

»Und Fudge vermutet, Madame Maxime hatte Crouch angegriffen?«, sagte Ron und wandte sich erneut Harry zu.

»Ja«, entgegnete Harry,»aber das sagt er nur, weil Crouch in der Nahe der Beauxbatons-Kutsche verschwunden ist.«

»An sie haben wir noch gar nicht gedacht«, sagte Ron langsam.»Uberlegt mal, sie hat eindeutig Riesen-Blut und will es nicht zugeben -«

»Naturlich nicht«, erwiderte Hermine scharf und hob den Kopf.»Sieh dir doch an, was Hagrid passiert ist, als Rita rausfand, wer seine Mutter ist. Und uberleg mal, wie schnell Fudge Madame Maxime verdachtigt, nur weil sie etwas von einer Riesin hat. Wer braucht diese Vorurteile? Wahrscheinlich wurd ich selbst behaupten, ich hatte gro?e Knochen, wenn ich wu?te, was ich mir einhandle, wenn ich die Wahrheit sage.«

Hermine sah auf die Uhr.

»Wir haben noch nicht trainiert!«, setzte sie erschrocken hinzu.»Wir wollten doch den Lahmzauber uben! Morgen mussen wir aber wirklich ran! Ins Bett, Harry, du brauchst deinen Schlaf.«

Harry und Ron gingen langsam nach oben in den Schlafsaal. Wahrend Harry seinen Pyjama anzog, warf er einen Blick hinuber zu Nevilles Bett. Wie Dumbledore versprochen, hatte er Ron und Hermine nichts von Nevilles Eltern erzahlt. Er nahm die Brille ab und stieg ins Bett. Wahrend er dalag, fragt er sich, wie er sich fuhlen wurde, wenn seine Eltern noch leben wurden, ihn jedoch nicht erkennen konnten. Er erntete haufig Mitgefuhl von Fremden, weil er eine Waise war, doch wahrend er Nevilles Schnarchen lauschte, uberlegte er, da? Neville dieses Mitgefuhl eher verdient hatte als er. Wie er so dalag in der Dunkelheit, spurte er plotzlich Zorn und Ha? in sich aufsteigen gegen jene, die Mr und Mrs Longbottom gefoltert hatten… er erinnerte sich, wie die Menge gejubelt hatte, als Crouchs Sohn und seine Gefahrten von den Dementoren aus dem Gericht gezerrt wurden… er konnte es ihnen nachfuhlen… und dann erinnerte er sich an das milchig wei?e Gesicht des schreienden Jungen und mit jahem Schreck fiel ihm ein, da? dieser Junge ein Jahr spater gestorben war…

Es war Voldemort, dachte Harry und starrte durch die Dunkelheit auf den Baldachin seines Bettes; hinter all dem steckte Voldemort… er war es, der diese Familien auseinander gerissen hatte, er war es, der all diese Leben zerstort hatte…

* * *

Ron und Hermine hatten eigentlich fur ihre Prufungen lernen sollen – die letzten standen am Tag der dritten Runde an -, doch den gro?ten Teil ihrer Krafte verwandten sie darauf, Harry bei der Vorbereitung fur die letzte Aufgabe zu helfen.

»Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte Hermine brusk, als Harry sie darauf ansprach und meinte, er konne durchaus mal eine Weile fur sich allein uben.»Wenigstens kriegen wir dann Spitzennoten in Verteidigung gegen die dunklen Kunste, im Unterricht hatten wir nie so viel uber diese Hexereien rausgefunden.«

»Gutes Training fur spater, wenn wir mal alle Auroren sind«, sagte Ron begeistert und erprobte den Lahmzauber an einer Wespe, die ins Zimmer gesummt war und nun mitten in der Luft erstarrte.

In den ersten Junitagen breitete sich erneut eine gespannte und erregte Stimmung im Schlo? aus. Alle freuten sich auf die dritte Runde, die eine Woche vor Ende des Schuljahrs stattfinden wurde. Harry ubte in jedem freien Augenblick magische Verwunschungen. Vor dieser dritten Runde fuhlte er sich zuversichtlicher als vor den ersten beiden Aufgaben. Zwar wurde sie mit Sicherheit gefahrlich und schwierig sein, doch Moody hatte Recht: Harry hatte es schon einige Male zuvor mit monstrosen Geschopfen und verzauberten Hindernissen aufgenommen, und diesmal war er zumindest vorgewarnt und hatte eine Chance, sich fur das Kommende zu wappnen.

Professor McGonagall war es leid, die drei andauernd in den Fluren uben zu sehen, und erlaubte es Harry, uber die Mittagszeit das leere Verwandlungs-Klassenzimmer zu benutzen. Harry hatte den Lahmzauber bald im Griff, ein Fluch, der Angreifer behinderte und erlahmen lie?, au?erdem den Reduktor-Fluch, mit dem er feste Gegenstande aus dem Weg schie?en konnte, und schlie?lich, eine nutzliche Entdeckung Hermines, den Vier-Punkte-Zauber, der seinen Zauberstab nach Norden ausrichtete und es ihm ermoglichen wurde zu prufen, ob er im Irrgarten in die richtige Richtung ging. Einige Schwierigkeiten hatte er jedoch immer noch mit dem Schild-Zauber. Er sollte vorubergehend eine unsichtbare Mauer um ihn hochziehen, die schwachere Fluche abprallen lie?; Hermine schaffte es, die Mauer mit einem gut gezielten Wabbelbein-Fluch bersten zu lassen. Zehn Minuten lang eierte Harry durchs Zimmer, bis sie endlich einen Gegenfluch nachgeschlagen hatte.

»Lauft trotzdem ganz gut bei dir«, ermutigte ihn Hermine, blickte auf ihre Liste und strich die Zauber durch, die sie schon gelernt hatten.»Ein paar von denen sind sicher ganz nutzlich.«

»Kommt und seht euch das an«, sagte Ron vom Fenster her. Er schaute hinunter aufs Gelande.»Was treibt Malfoy denn da?«

Harry und Hermine traten zu Ron und sahen hinunter. Malfoy, Crabbe und Goyle standen unten im Schatten eines Baumes. Crabbe und Goyle schienen nach etwas Ausschau zu halten; beide feixten. Malfoy redete hinter vorgehaltener Hand mit ihnen.

»Sieht aus, als wurde er ein Handy benutzen«, sagte Harry neugierig.

»Unmoglich«, entgegnete Hermine,»ich hab dir doch gesagt, diese Dinger funktionieren in und um Hogwarts nicht. Nun komm schon, Harry«, fugte sie ungeduldig hinzu, wandte sich vom Fenster ab und ging zuruck in die Mitte des Zimmers,»probieren wir mal diesen Schild-Zauber.«

* * *

Sirius schickte inzwischen taglich eine Eule. Wie Hermine schien er seine Krafte ganz darauf verwenden zu wollen, Harry heil durch die letzte Runde zu bringen, alles andere konnte warten. In jedem Brief ermahnte er Harry, alles, was au?erhalb der Mauern von Hogwarts vor sich gehe, brauche ihn nicht zu beschaftigen, und schon gar nicht liege es in seiner Macht, diese Dinge zu beeinflussen. Er schrieb Harry:

Wenn Voldemort wirklich wieder starker wird, dann ist es mir am wichtigsten, fur deine Sicherheit zu sorgen. Er kann nicht hoffen, dich in die Hande zu kriegen, wahrend du unter Dumbledores Schutz stehst, und dennoch, riskiere nichts: Konzentriere dich darauf, sicher durch dieses Labyrinth zu kommen, dann erst konnen wir unsere Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden.

Der vierundzwanzigste Juni ruckte immer naher, und Harrys Nerven spannten sich allmahlich, doch sie flatterten nicht so schlimm wie vor der ersten und zweiten Aufgabe. Zum einen hatte er das gute Gefuhl, diesmal wirklich alles in seinen Kraften Stehende getan zu haben, um sich auf die Aufgabe vorzubereiten. Zum anderen war dies die letzte Hurde, und wie gut oder schlecht er auch immer abschneiden mochte, das Turnier wurde endlich vorbei sein, und das allein schon war eine gewaltige Erleichterung.

* * *

Am Morgen der dritten Runde war das Fruhstuck am Gryffindor-Tisch eine recht larmige Angelegenheit. Die Posteulen erschienen und brachten Harry eine Karte mit den besten Wunschen von Sirius. Es war nur ein Stuck Pergament, zusammengefaltet und mit einer schlammigen Hundepfote gestempelt, doch Harry freute sich gleichwohl daruber. Eine Schleiereule lie? sich vor Hermine nieder, wie ublich mit der morgendlichen Ausgabe des Tagespropheten. Hermine entrollte die Zeitung, warf einen Blick auf die Titelseite und spritzte einen Mund voll Kurbissaft daruber.

»Was ist los?«, fragten Harry und Ron gleichzeitig und starrten sie an.

»Nichts«, sagte Hermine rasch und versuchte das Blatt unter ihren Umhang zu stecken, doch Ron schnappte es ihr aus den Fingern.

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