Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 102
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»Was?«, sagte Ron und ri? die Augen auf. Sein nachstes Kissen trudelte hoch in die Luft, prallte gegen den Kronleuchter und schlug klatschend auf Professor Flitwicks Tisch auf.»Harry… vielleicht glaubt Moody, Snape habe deinen Namen in den Feuerkelch geworfen!«
»Ach, Ron«, sagte Hermine und schuttelte unglaubig den Kopf.»Wir haben schon einmal gedacht, Snape wolle Harry umbringen, und dann stellte sich raus, da? er ihm das Leben gerettet hat, wei?t du noch?«
Sie verscheuchte ein Kissen, es flog quer durchs Zimmer und landete in der Kiste, genau da, wo es sollte. Harry sah Hermine nachdenklich an… es stimmte, Snape hatte ihm einmal das Leben gerettet, doch das Merkwurdige war, da? Snape ihn entschieden ha?te, genauso, wie er Harrys Vater geha?t hatte, als sie zusammen auf der Schule waren. Snape bereitete es Genu?, Harry Punkte abzuziehen, und er lie? gewi? nie eine Gelegenheit aus, ihm Strafen zu verpassen oder sogar vorzuschlagen, er solle von der Schule verwiesen werden.
»Mir ist egal, was Moody sagt«, fuhr Hermine fort,»Dumbledore ist nicht dumm. Er hatte Recht, Hagrid und Professor Lupin zu vertrauen, auch wenn eine Menge Leute ihnen keine Arbeit gegeben hatten. Warum sollte er sich dann in Snape tauschen, selbst wenn Snape ein wenig -«
»- bosartig ist«, erganzte Ron schlagartig.»Nun hor mal, Hermine, warum sollte dann ein Schwarzmagierfanger sein Buro durchsuchen?«
»Warum hat Mr Crouch so getan, als sei er krank?«, fragte Hermine, ohne auf Ron einzugehen.»Schon ein wenig komisch, oder, da? er es nicht schafft, zum Weihnachtsball zu kommen, aber mitten in der Nacht hier rumschleichen kann, wie es ihm pa?t?«
»Du kannst Crouch einfach nicht leiden, und zwar wegen dieser Winky, seiner Elfe«, sagte Ron und lie? ein Kissen gegen das Fenster klatschen.
»Und du hast dir in den Kopf gesetzt, da? Snape irgendwas ausheckt«, sagte Hermine und lie? ihr Kissen tadellos in die Kiste fliegen.
»Ich will nur wissen, was Snape mit seiner ersten Chance angefangen hat, wenn das jetzt seine zweite ist«, sagte Harry grimmig, und zu seiner gro?ten Uberraschung flog sein Kissen schnurgerade durchs Zimmer und landete auf dem Hermines.
Harry folgte dem Wunsch von Sirius, uber alle merkwurdigen Geschehnisse in Hogwarts unterrichtet zu werden, und schickte ihm noch in dieser Nach einen Brief per Waldkauz, in dem er ihm alles uber Mr Crouchs Einbruch in Snapes Buro und Moodys und Snapes Zusammensto? berichtete. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit ernsthaft dem dringendsten Problem zu, vor dem er stand. Wie sollte er am vierundzwanzigsten Februar eine Stunde lang unter Wasser bleiben?
Ron gefiel die Idee ganz gut, noch einmal den Aufrufezauber zu benutzen – Harry hatte ihm erklart, da? es in der Muggelwelt Atmungsgerate gab, und Ron wollte partout nicht einsehen, warum Harry nicht ein solches Gerat aus der nachsten Muggelstadt zu sich rufen sollte. Hermine machte diesen Plan zunichte, indem sie verkundete, da? Harry wohl kaum innerhalb der gesetzten Zeit von einer Stunde lernen wurde, mit einer Taucherlunge umzugehen, und selbst dann wurde er sofort disqualifiziert, weil er den Internationalen Kodex zur Geheimhaltung der Magie gebrochen hatte. Es war einfach unsinnig zu hoffen, da? kein Muggel eine Taucherlunge bemerken wurde, die uber das Land auf Hogwarts zuflog.
»Die beste Losung ware naturlich, wenn du dich in ein U-Boot oder so was verwandeln konntest«, sagte sie.»Wenn wir nur schon Verwandlung fur Menschen gehabt hatten! Aber ich glaub nicht, da? wir vor der sechsten Klasse damit anfangen, und es kann ganz ubel ausgehen, wenn du nicht genau wei?t, was du tust…«
»Allerdings, ich hab keine Lust, mit einem Sehrohr im Kopf durch die Gegend zu laufen«, sagte Harry.»Vielleicht sollte ich einfach jemanden direkt vor Moodys Augen angreifen, dann erledigt er es sicher fur mich…«
»Er la?t dich nicht selbst wahlen, in was er dich verwandelt«, entgegnete Hermine nuchtern.»Nein, ich denke, die beste Moglichkeit ware irgendein Zauber.«
Und so vergrub Harry sich abermals in der Bibliothek, auf der Suche nach einem Zauber, der ihm helfen wurde, ohne Sauerstoff zu uberleben, auch wenn er allmahlich das Gefuhl hatte, fur den Rest seines Lebens von den staubigen Banden genug zu haben. Doch obwohl die drei ihre Mittagspausen, die Abende und die Wochenenden mit der Suche verbrachten – und obwohl Harry Professor McGonagall um eine Bescheinigung bat, damit er auch die Verbotene Abteilung benutzen durfte, und sogar die reizbare, geierartige Bibliothekarin Madam Pince um Hilfe fragte -, sie fanden trotz allem nichts, was es Harry ermoglicht hatte, eine Stunde unter Wasser zu verbringen und danach seine Geschichte auch noch erzahlen zu konnen.
Anfluge von Panik, wie Harry sie schon kannte, begannen ihn nun wieder zu qualen, und wieder einmal fiel es ihm schwer, im Unterricht seine Gedanken beisammenzuhalten. Der See, der fur Harry immer wie selbstverstandlich zum Schlo?gelande gehort hatte, zog fortwahrend seinen Blick an, wenn er in der Nahe eines Klassenzimmerfensters sa?, diese gro?e, eisen graue Masse kalten Wassers, dessen dunkle und eisige Tiefen ihm allmahlich so fern schienen wie der Mond.
Genau wie damals, bevor er es mit dem Hornschwanz aufnehmen mu?te, glitt die Zeit davon, als ob jemand die Uhren verhext hatte und sie jetzt besonders schnell liefen. Noch eine Woche war es bis zum vierundzwanzigsten Februar (also immer noch Zeit)… dann waren es funf Tage (wurde nun allmahlich Zeit, da? er etwas fand)… noch drei Tage (bitte la? mich was finden… bitte).
Noch zwei Tage, und Harry verlor wieder einmal den Appetit. Das einzig Gute beim Fruhstuck am Montag war die Ruckkehr des Waldkauzes, den er Sirius geschickt hatte. Er nahm ihm das Pergament vom Bein, glattete es und hatte den kurzesten Brief vor Augen, den Sirius ihm je geschrieben hatte.
Schick mir das Datum des nachsten Hogsmeade-Wochenendes eulenwendend zuruck.
Harry drehte das Pergament um, denn vielleicht stand ja etwas auf der Ruckseite, doch sie war leer.
»Ubernachstes Wochenende«, flusterte Hermine, die uber Harrys Schulter mitgelesen hatte.»Hier, nimm meine Feder und schick die Eule sofort zuruck.«
Harry kritzelte das Datum auf die Ruckseite von Sirius' Brief, band ihn wieder an das Bein des Waldkauzes und sah zu, wie der Vogel zum Ruckflug ansetzte. Was hatte er erwartet? Einen Ratschlag, wie er unter Wasser uberleben konnte? Er war so erpicht darauf gewesen, Sirius alles uber Snape und Moody zu erzahlen, da? er vollig vergessen hatte, das Eierratsel zu erwahnen.
»Weshalb will er denn wissen, wann wir das nachste Mal in Hogsmeade sind?«, fragte Ron.
»Keine Ahnung«, sagte Harry dumpf. Das kurze Glucksgefuhl angesichts des Waldkauzes war schon wieder verflogen.»Beeil dich… wir haben Pflege magischer Geschopfe.«
Ob Hagrid sie nun fur die Knallrumpfigen Kroter entschadigen wollte, oder weil nur noch zwei davon ubrig waren, oder weil er beweisen wollte, da? er alles konnte, was Professor Raue-Pritsche konnte – Harry wu?te es nicht, doch seit Hagrid wieder arbeitete, hatte er den Unterricht uber Einhorner fortgesetzt. Es stellte sich heraus, da? Hagrid genausoviel uber Einhorner wu?te wie uber Monster, aber es war klar, da? ihn die Einhorner ein wenig enttauschten, da sie ja keine Giftzahne hatten.
Er hatte es geschafft, zwei Einhorn-Fohlen zu fangen. Im Gegensatz zu ausgewachsenen Einhornern waren sie von Kopf bis Schwanz von reiner goldener Farbe. Parvati und Lavender waren ganz hingerissen von diesem Anblick, und selbst Pansy Parkinson hatte Muhe zu verbergen, wie sehr sie die Tiere mochte.
»Leichter zu erkennen als die Alten«, erklarte Hagrid der Klasse.»Sie wer'n silbern, wenn sie etwa zwei Jahre alt sind, und mit vier Jahren wachst ihnen das Horn. Erst wenn sie ausgewachsen sind, mit etwa sieben, wer'n sie ganz wei?. Als Babys sind sie 'n wenig zutraulicher… haben nicht so viel gegen Jungs… nur zu, ein wenig naher ran, ihr konnt sie streicheln, wenn ihr wollt… gebt ihnen 'n paar von diesen Zuckerstuckchen… Alles in Ordnung mit dir?«, murmelte Hagrid und zog Harry ein wenig beiseite, wahrend die meisten anderen um die Baby-Einhorner herumschwarmten.
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