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Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander - Страница 50


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«Im unteren Batteriedeck, Sir«, erwiderte Addenbrook.»Die Franzosen fielen ab und konzentrierten ihr Feuer auf uns. Schwere Geschutze und alles, was sie sonst noch hatten. «Er schien in die brullende, isolierte Welt des unteren Batteriedecks zuruckzukehren.»Wir horten, da? die Masten weggeschossen wurden, feuerten aber weiter, so wie es von uns erwartet wurde.»

«Ich wei?. Kapitan Inch ist ein tapferer Mann.»

Der Leutnant horte kaum, was er sagte.»Sie beschossen uns mit Kugeln, bis die halbe Mannschaft am Boden lag, Sir. Dann kamen sie dichter heran und setzten Kartatschen ein.»

Er griff sich an die Stirn.»Mein Gott, hab' ich gedacht, warum horen sie denn nicht auf? Unser Vorgesetzter fiel, aber die Manner waren wie von Sinnen, brullten Hochrufe, luden und feuerten. Ich erkannte sie nicht wieder.»

Kartatschen auf kurzeste Distanz. Damit war die totale Verwustung erklart. Zu diesem Zeitpunkt konnte kaum eine Geschutzmannschaft noch in der Lage gewesen sein, das Feuer zu erwidern.

Der Leutnant betrachtete seine fleckige Uniform und konnte offenbar immer noch nicht glauben, da? er ohne einen Kratzer uberlebt hatte.

«Wir waren allein, bis Barracouta eingriff, Sir. «Er schaute auf und sagte plotzlich verbittert:»Wir hatten keine Chance!«Einen Augenblick verdrangte Stolz den Schmerz in seinen Augen.»Aber die Flagge gestrichen haben wir nicht, Sir!»

Neben der Bordwand platschte es, und Bolitho sah, wie Carcaud sich auf dem Seitendeck die Hande an der Schurze abwischte. Er erriet, was da ins Meer geworfen worden war, und winkte den schlaksigen Assistenten des Schiffsarztes zu sich.

«Wie geht es ihm?»

Carcaud schurzte die Lippen.»Ich glaube nicht, da? er von der Amputation etwas gespurt hat, Sir. Aber wenn er aufwacht.»

Bolitho nickte und ging langsam zu den Uberresten des Schanzkleids.

Helicons Erster Offizier erschien mit verbundenem Kopf an Deck. Als er Bolitho erblickte, eilte er auf ihn zu.

«Sie haben sich gut gehalten, Mr. Savill«, sagte Bolitho.»Wenn Sie weitere Manner brauchen, fordern Sie sie an. «Er sah, da? der Mann wankte.»Sind Sie uberhaupt in der Verfassung, hier Dienst zu tun?»

Der Leutnant versuchte zu grinsen.»Das schaffe ich schon, Sir. «Er sprach mit einem weichen Dorset-Akzent.»Ich werde das Schiff leichtern, sowie wir ein paar Flaschenzuge aufgeriggt haben. «Sein Blick wurde scharfer.»Aber die Kanonen bleiben an Bord. Denn diese alte Lady wird wieder kampfen, wenn sie es bis ins Dock geschafft hat.»

Bolitho lachelte traurig. Das Vertrauen eines Seemannes zu seinem Schiff. Und der Mann hatte wahrscheinlich recht.

«Sie sahen das franzosische Flaggschiff, die Leopard?»

«Aye, Sir. «Savill wirkte wie in Trance.»Ich bekam einen Schlag gegen den Kopf und wurde hinter einen Neunpfun-der geworfen. Der hat mir wahrscheinlich bei der nachsten Breitseite das Leben gerettet. «Er schaute nach achtem.»Sie wurden alle niedergemaht, zermanscht wie ein Korb voll Eier. Aber gesehen habe ich das Flaggschiff wohl, Sir. «Er lachelte wehmutig.»Schade, da? wir nicht einen zusatzlichen Ladebaum haben wie der Franzose. Den konnte ich jetzt gut gebrauchen, um Proviant und Munition an Deck zu hieven. «Ein Mann rief, und der Leutnant legte gru?end die Hand an die Stirn.»Mit Verlaub, Sir. «Er zogerte und drehte sich um.»Hier hat Kapitan Inch gestanden und sie alle zur Holle gewunscht, Sir. Er war ein gro?artiger Kommandant und anstandig zu seinen Leuten.»

Bolitho sah weg. War. »Ich wei?.»

In der Barkasse drehte er sich um und hielt nach seinen anderen Schiffen Ausschau, setzte sich mit den Problemen des ubel zugerichteten Geschwaders auseinander. Ware Bar-racouta nicht erschienen, hatten sich die Franzosen auch den anderen Schiffen zugewandt. Er hatte bereits gehort, da? Barracouta mit der Nachricht vom Ausbrechen des Feindes losgeeilt und von zwei franzosischen Fregatten verfolgt worden war. Nur dank ihrer Geschwindigkeit und der Tatsache, da? die beiden feindlichen Schiffe sie fur einen kleinen Zweidecker gehalten hatten, war sie uberhaupt in der Lage gewesen, helfend einzugreifen.

Ein- oder zweimal schaute er zuruck zur Helicon, die mit ihren Maststumpfen, Lecks und Brandflecken ein finsteres Bild abgab. Wie viele Leute waren gefallen? Wieder eine Namensliste. Jobert hatte die Helicon total zerstoren wollen. Als Rache fur seine Calliope oder weil sie eine Prise war? Oder als Hinweis auf das Schicksal, das Argonaute drohte?

Bolitho stellte sich die ihm verbliebenen Schiffe eines nach dem anderen vor. Ohne Inch blieben ihm nur Houston und Montresor, die sich erst noch in der Schlacht bewahren mu?ten. Dann hatte er Rapid, und mit etwas Gluck wurde die Supreme zu ihnen sto?en, wenn die Werft auf Malta ihr Versprechen hielt. Dazu die Fregatte Barracouta. Seltsam, da? Lapish, der unter einem so ungunstigen Stern angefangen hatte, inzwischen derart viel Geschick und Initiative gezeigt hatte. Er seufzte.»Wir mussen Kapitan Inch aufs Flaggschiff bringen, sobald er transportfahig ist, Allday.»

Allday schaute hinab auf die gebeugten Schultern Bo-lithos.»Wenn Sie meinen, da? er das ubersteht?»

«Ja. «Bolitho starrte auf die Dispatch, die uber ihrem Spiegelbild beigedreht lag Ware ihr Ruder nicht gebrochen… Er verwarf den Gedanken. Das hatte das Unvermeidliche nur verzogert.

Jobert mu?te Barracouta fur eines von Nelsons Schiffen gehalten haben, Vorhut seines Blockadegeschwaders vor Toulon.

Keen erwartete ihn mit fragender Miene.

Wie anders es doch auf den Decks der Argonaute aussieht, dachte Bolitho. Hier herrschten Ordnung und Zweckma?igkeit. Doch Niedergeschlagenheit war ansteckend, und das Wrack der Helicon stand allen als Mahnmal vor Augen.

«Kommandantenbesprechung, Val«, sagte er.»Moglichst noch heute nachmittag.»

Keen schaute hinuber zur Helicon und sagte leise:»Dort liegt das Herz eines Schiffes.»

Bolitho beschattete die Augen und sah ein Segelfragment zwischen den Stumpfen von Gro?- und Besanmast aufsteigen.

«Das Herz von Francis Inch«, sagte er.

Joberts Geschwader war nicht nur zur Ablenkung oder fur einen Rachefeldzug ausgelaufen, uberlegte er. Bot sich ihm Gelegenheit zur Vergeltung, dann um so besser, aber es mu?te sehr viel mehr dahinterstecken. Sollte Jobert Nelsons Blockadegeschwader von Toulon weglocken, damit Admiral Villeneuves Hauptverband in voller Starke ausbrechen konnte? Da Gibraltar wieder durch das Fieber geschwacht war, mochte Jobert versuchen, durch die Meerenge in den Atlantik vorzusto?en. Doch Bolitho verwarf diesen Gedanken sofort. Das hatte Jobert langst tun, inzwischen sogar schon in Brest sein konnen.

Bolitho trat an ein Heckfenster. Eigentlich hatte er erschopft sein sollen, deprimiert vorn Schock und der Niederlage. Doch sein Verstand schien wacher denn je.

Keen trat ein.»Kommandanten haben bestatigt, Sir. «Das klang steif.

Bolitho kannte Keen und wu?te, da? er sich wahrscheinlich Vorwurfe machte. Waren sie nicht nach Malta beordert worden…

Er drehte sich zu ihm um.»Schlagen Sie sich die Selbstvorwurfe aus dem Kopf, Val. Ich bin in Malta auf etwas gesto?en, das ich sonst nie erfahren hatte.»

«Sir?»

«Ich kann noch nicht daruber sprechen. «Er wartete, bis Keen die Tur erreicht hatte.»Und, Val — wenn Sie sie wieder in den Armen halten, werden Sie erkennen, da? das Schicksal Ihnen gar keine andere Wahl lie?.»

Bolitho trat hinaus auf die Heckgalerie mit den beiden lachelnden Meerjungfrauen. Als nachstes wurde er sich mit seinen Kommandanten beraten, den Schaden beheben, ihnen wieder Zuversicht geben. Langsam trieb die Helicon in sein Gesichtsfeld.

Du nicht, Freund Inch. Du hast deine Schuldigkeit getan.

Im Lauf des Tages frischte der Wind auf, es bewolkte sich und sah nach Regen aus.

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