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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 58


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Sie dachte, Harry sei mit einer Nachricht gekommen. Harry wu?te nicht, wie er erklaren sollte, was soeben geschehen war. Er stand einfach da und sah die drei Champions an. Jetzt auf einmal fiel ihm auf, wie gro? sie alle waren. Hinter sich horte er hastige Schritte, dann trat Ludo Bagman ein. Er packte Harry am Arm und zog ihn beiseite.

»Unglaublich!«, murmelte er und druckte Harrys Arm.»Absolut unglaublich! Meine Herren… meine Dame«, erganzte er und ging auf die anderen am Kamin zu.»Darf ich Ihnen – so unfa?lich es klingen mag – den vierten Champion unseres Turniers vorstellen?«

Viktor Krum richtete sich auf. Er sah Harry scharf an und sein murrisches Gesicht verdusterte sich noch mehr. Cedric schien vollkommen aus der Fassung geraten. Sein Blick wanderte von Bagman zu Harry und wieder zuruck, als ware er sich sicher, da? er Bagman soeben mi?verstanden hatte. Fleur Delacour jedoch warf ihr Haar in den Nacken und sagte lachelnd:»Oh, sehr lustiger Wids, Miester Bagman.«

»Witz?«, echote Bagman verdutzt.»Nein, nein, keineswegs! Der Feuerkelch hat gerade Harrys Namen ausgegeben!«

Krams dichte schwarze Brauen zogen sich unmerklich zusammen. Cedric schien noch immer um Fassung zu ringen.

Fleur ranzelte die Stirn.»Aber offensischtlisch ist das ein Fehler«, sagte sie verachtlich in Richtung Bagman.»Ar kann nischt teilnehmen. Ar ist zu jung.«

»Nun ja… es ist hochst erstaunlich«, sagte Bagman. Er rieb sich das glatte Kinn und lachelte zu Harry hinunter.»Doch wie Sie wissen, wurde die Altersbegrenzung erst dieses Jahr eingefuhrt, als zusatzliche Sicherheitsvorkehrung. Und da der Kelch seinen Namen ausgegeben hat… es ist nun einmal so weit gekommen, und ich denke, dann darf man sich nicht drucken… es steht in den Regeln, er ist verpflichtet… Harry mu? ganz einfach tun, was in seinen Kraften -«

Die Tur hinter ihm ging auf und eine gro?ere Gruppe kam herein: Professor Dumbledore, dicht gefolgt von Mr Crouch, Professor Karkaroff, Madame Maxime, Professor McGonagall und Professor Snape. Harry horte das Gesumme seiner Mitschuler hereindringen, bis Professor McGonagall die Tur schlo?.

»Madame Maxime!«, rief Fleur und ging mit gro?en Schritten hinuber zu ihrer Lehrerin.»Man sagt, da? dieser kleine Junge 'ier ebenfalls teilnehmen soll!«

Irgendwo unter seiner Benommenheit und Ratlosigkeit spurte Harry einen zornigen Stich. Kleiner Junge?

Madame Maxime richtete sich zu ihrer stattlichen Gro?e auf. Mit ihrem schonen Kopf streifte sie den kerzenbesetzten Kronleuchter, und ihre machtige, in schwarzen Satin gehullte Brust hob sich.

»Was 'at das zu bedeuten, Dumbly-dorr?«, sagte sie in gebieterischem Ton.

»Das wurde auch ich gerne wissen, Dumbledore«, sagte Professor Karkaroff. Er hatte ein stahlernes Lacheln aufgesetzt und seine blauen Augen wirkten wie Eissplitter.»Zwei Champions fur Hogwarts? Mir jedenfalls hat keiner gesagt, da? fur die gastgebende Schule zwei Champions antreten durfen – oder habe ich die Regeln nicht sorgfaltig genug gelesen?«Er lachte kurz und gehassig auf.

»C'est impossible«, sagte Madame Maxime, deren gewaltige Hande mit ihren vielen herrlichen Opalen auf Fleurs Schulter ruhten.»'Ogwarts kann keine zwei Champions 'aben. Das ist 'ochst ungerescht.«

»Wir hatten darauf vertraut, da? ihre Alterslinie jungere Bewerber fern halten wurde, Dumbledore«, sagte Karkaroff noch immer stahlern lachelnd, wahrend seine Augen noch kalter wurden.»Denn sonst hatten wir naturlich eine gro?ere Auswahl an Kandidaten aus unseren Schulen mitgebracht.«

»Dafur tragt einzig und allein Potter die Schuld, Karkaroff«, sagte Snape leise. Seine schwarzen Augen gluhten heimtuckisch.»Stellen Sie Dumbledore nicht an den Pranger, nur weil Potter so entschlossen ist, die Regeln zu brechen. Seit er an dieser Schule ist, ubertritt er standig Grenzen -«

»Danke, Severus«, sagte Dumbledore mit fester Stimme, und Snape verstummte, auch wenn seine Augen immer noch gehassig durch den Vorhang fettigen schwarzen Haares schimmerten.

Professor Dumbledore sah zu Harry hinunter, der ihm geradewegs in die Augen hinter den Halbmondglasern schaute und versuchte, ihren Ausdruck zu entschlusseln.

»Hast du den Zettel mit deinem Namen in den Feuerkelch geworfen, Harry?«, fragte Dumbledore ruhig.

»Nein«, sagte Harry. Er wu?te, da? ihn alle scharf beobachteten. Snape lie? aus dem Hintergrund ein leises, unwilliges und unglaubiges Schnauben horen.

»Hast du einen alteren Schuler gebeten, deinen Namen fur dich in den Feuerkelch zu werfen?«, fragte Professor Dumbledore ohne auf Snape zu achten.

»Nein«, sagte Harry nachdrucklich.

»Aah, aber naturlisch lugt er!«, rief Madame Maxime.

Snape schurzte die Lippen und schuttelte den Kopf.

»Er ware nicht uber die Alterslinie gekommen«, sagte Professor McGonagall schneidend.»Ich bin sicher, wir stimmen alle darin uberein -«

»Dumbly-dorr mu? einen Fehler bei der Linie gemacht 'aben«, sagte Madame Maxime achselzuckend.

»Das ist naturlich moglich«, entgegnete Dumbledore hoflich.

»Dumbledore, Sie wissen genau, da? Sie keinen Fehler gemacht haben!«, sagte Professor McGonagall aufgebracht.»Nun aber wirklich, was fur ein Unsinn! Harry hatte die Linie nicht selbst ubertreten konnen, und wenn Professor Dumbledore ihm glaubt, da? er keinen alteren Mitschuler dazu angestiftet hat, dann mochte ich doch hoffen, da? Sie alle damit zufrieden sind!«

Sie warf Professor Snape einen sehr zornigen Blick zu.

»Mr Crouch… Mr Bagman«, sagte Karkaroff nun mit salbungsvoller Stimme,»Sie sind unsere – ahm – unparteiischen Richter. Sie stimmen sicher mit mir uberein, da? es sich hier um eine offene Regelverletzung handelt?«

Bagman wischte sich mit dem Taschentuch uber das runde, jungenhafte Gesicht und sah Mr Crouch an, der au?erhalb des Feuerscheins stand, das Gesicht halb im Schatten verborgen. Er sah ein wenig schaurig aus, das Halbdunkel machte ihn viel alter und verlieh ihm ein fast totenkopfartiges Aussehen. Er sprach jedoch in seinem ublichen barschen Ton.»Wir mussen die Regeln befolgen und in den Regeln hei?t es klar, da? die Schuler, deren Namen der Feuerkelch ausgibt, verpflichtet sind, am Turnier teilzunehmen.«

»Tja, Barty kennt das Regelwerk praktisch auswendig«, strahlte Bagman und wandte sich wieder Karkaroff und Madame Maxime zu, als ob die Sache damit entschieden ware.

»Ich bestehe darauf, noch einmal die Namen meiner ubrigen Schuler einzuwerfen«, sagte Karkaroff. Der salbungsvolle Ton und das Lacheln waren von ihm abgefallen. Dafur hatte sein Gesicht einen ungemein ha?lichen Ausdruck angenommen.»Sie werden den Feuerkelch noch einmal aufstellen, und wir werfen weitere Namen, ein, bis jede Schule zwei Champions hat. Das ist nur fair, Dumbledore.«

»Aber Karkaroff, das wird nicht moglich sein«, sagte Bag-man.»Der Feuerkelch ist soeben, erloschen – er wird sich erst wieder zu Beginn des nachsten Turniers entzunden -«

»- an dem Durmstrang ganz sicher nicht teilnehmen wird!«, warf Karkaroff zornig ein.»Nach all unseren Treffen und gemeinsamen Absprachen Hatte ich nicht erwartet, da? so etwas passieren konnte! Ich behalte mir vor, Hogwarts sofort zu verlassen!«

»Leere Drohung, Karkaroff«, knurrte eine Stimme an der Tur.»Sie konnen Ihren Champion jetzt nicht im Stich lassen. Er mu? kampfen. Sie alle mussen kampfen. Es ist ein bindender magischer Vertrag, wie Dumbledore gesagt hat. Das pa?t Ihnen doch, oder?«

Moody war gerade hereingekommen. Er hinkte auf das Feuer zu und jedes Mal, wenn er den rechten Fu? aufsetzte, gab es ein lautes Klonk.

»Das soll mir passen?«, sagte Karkaroff.»Ich furchte, ich verstehe Sie nicht, Moody.«

Harry spurte, da? er eigentlich verachtlich klingen wollte, als waren Moodys Worte eine Entgegnung uberhaupt nicht wert, doch seine Hande verrieten ihn; er hatte sie zu Fausten geballt.

»Nicht?«, sagte Moody leise.»Es ist ganz einfach, Karkaroff. Jemand hat Potters Namen in den Kelch geworfen, und dieser Jemand wu?te genau, da? Harry teilnehmen mu?, wenn der Kelch ihn erwahlt.«

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