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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 39


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Hermine starrte ihn an.

»Aber sie werden doch bezahlt?«, fragte sie.»Sie kriegen Urlaub, oder nicht? Und – sie sind krankenversichert und bekommen eine Rente?«

Der Fast Kopflose Nick gluckste so heftig, da? ihm die Halskrause herunterrutschte. Sein Kopf fiel zur Seite und blieb baumelnd an dem Fingerbreit Gespensterhaut und Muskelfaser hangen, der ihn noch mit dem Hals verband.

»Krankenversicherung und Rente?«, sagte er, setzte seinen Kopf zuruck auf den Hals und befestigte ihn wieder mit der Krause.»Hauselfen wollen sich nicht krankschreiben lassen und auch nicht in Rente gehen!«

Hermine warf einen Blick auf ihr kaum beruhrtes Essen, legte Messer und Gabel auf den Teller und schob ihn von sich weg.

»Ey, 'or mal, 'Ermine«, sagte Ron und bespruhte Harry versehentlich mit Stuckchen seines Yorkshire-Puddings.»Uuhps – Verzeihung, 'Arry -«Er schluckte den Bissen hinunter.»Selbst wenn du dich zu Tode hungerst, kriegen sie keinen Urlaub!«

»Sklavenarbeit«, sagte Hermine und atmete schwer durch die Nase.»Das steckt hinter diesem Abendessen. Sklavenarbeit.«

Und sie weigerte sich, einen weiteren Bissen zu sich zu nehmen.

Noch immer trommelte der Regen hart gegen die hohen, dunklen Fenster. Wieder lie? ein Donnergrollen die Scheiben klirren, am sturmgepeitschten Himmel blitzte es, und die goldenen Teller erstrahlten kurz, wahrend die Reste des ersten Ganges verschwanden und sofort der Nachtisch erschien.

»Siruptorte, Hermine!«, sagte Ron und fachelte mit der Hand den Duft der Torte zu ihr hinuber.»Rosinenpudding, sieh mal! Und Schokoladenkuchen!«

Doch Hermine versetzte ihm einen Blick, der dem Professor McGonagalls um nichts nachstand, und Ron gab klein bei.

Als auch der Nachtisch verschlungen war, die letzten Krumel von den Tellern gefegt und diese wieder blitzblank waren, erhob sich noch einmal Albus Dumbledore. Das Gesumme und Geschnatter, das die Gro?e Halle erfullte, verstummte jah, und nur noch das Heulen des Windes und das Trommeln des Regens waren zu horen.

»So!«, sagte Dumbledore und lachelte in die Runde.

»Nun, da wir alle gefuttert und gewassert sind (»Hmfff!«, machte Hermine), mu? ich noch mal um eure Aufmerksamkeit bitten und euch einige Dinge mitteilen.

Mr Filch, der Hausmeister, hat mich gebeten, euch zu sagen, da? die Liste der verbotenen Gegenstande in den Mauern des Schlosses fur dieses Jahr erweitert wurde und nun auch Jaulende Jo-Jos, Fangzahnige Frisbees und Bissige Bumerangs enthalt. Die vollstandige Liste zahlt, soviel ich wei?, etwa vierhundertundsiebenunddrei?ig Gegenstande auf und kann in Mr Filchs Buro eingesehen werden, falls jemand sie zu Rate ziehen will.«

Dumbledores Mundwinkel zuckten.

»Wie immer«, fuhr er fort,»mochte ich euch daran erinnern, da? der Wald auf dem Schlo?gelande fur Schuler verboten ist, wie auch das Dorf Hogsmeade fur alle Schuler der ersten und zweiten Klasse.

Ich habe zudem die schmerzliche Pflicht, euch mitzuteilen, da? der Quidditch-Wettbewerb zwischen den Hausern dieses Jahr nicht stattfinden wird.«

»Was?«, keuchte Harry. Er sah sich nach Fred und George um, seinen Mitspielern im Quidditch-Team. Sie waren offenbar zu entsetzt, um einen Ton hervorzubringen, und von ihren Lippen war nur ein stummes Flehen in Richtung Dumbledore abzulesen.

»Der Grund ist eine Veranstaltung, die im Oktober beginnt«, fuhr Dumbledore fort,»und den Lehrern das ganze restliche Schuljahr viel Zeit und Kraft abverlangen wird – doch ich bin sicher, ihr werdet alle viel Spa? dabei haben. Mit gro?tem Vergnugen mochte ich ankundigen, da? dieses Jahr in Hogwarts -«

Doch in diesem Moment gab es ein ohrenbetaubendes Donnergrollen und die Flugelturen der Gro?en Halle schlugen krachend auf.

Ein Mann, auf einen langen Stock gestutzt und in einen schwarzen Reiseumhang gehullt, stand am Eingang. Jeder Kopf in der Gro?en Halle wirbelte zu dem Fremden herum, den ein spinnbeiniger Blitz am Himmel jah ins Licht tauchte. Er nahm seine Kappe ab, befreite mit einem Kopfschutteln seine lange, grauwei?e Haarmahne und wandte seine Schritte dem Lehrertisch zu.

Ein dumpfes Klonk wummerte bei jedem zweiten Schritt durch die Gro?e Halle. Er bestieg das Podium, wandte sich nach rechts und humpelte auf Dumbledore zu. Erneut scho? ein Blitz uber den Himmel. Hermine hielt den Atem an.

Der Blitz hatte ihnen das Gesicht des Mannes als scharfes Relief gezeigt, und es war ein Gesicht, wie Harry noch nie eines gesehn hatte. Es wirke, als ware es aus einem Stuck verwitterten Holzes geschnitzt, von jemandem, der nur eine ganz dunkle Ahnung von einem menschlichen Gesicht hatte und nicht allzu kunstfertig mit dem Breitel umgehen konnte. Jeder Zentimeter seiner Haut schien vernarbt zu sein, Der Mund war eine klaffende Wunde, die sich schrag uber das Gesicht zog, und ein gro?es Stuck der Nase fehlte. Doch es waren die Augen des Mannes, die einem wirklich Angst einjagten.

Das eine war eine kleine, dunkle Perle. Das andere war gro?, rund wie eine Munze und von einem leuchtend stahlernen Blau. Das blaue Auge bewegte sich unablassig, ohne Lidschlag, rollte nach oben, nach unten, zur Seite, ganz unabhangig vom normalen Auge – und dann drehte es sich ganz nach hinten und blickte in den Kopf des Mannes hinein, so da? sie nur noch das Wei?e des Augapfels sehen konnten.

Der Fremde trat nun vor Dumbledore. Er streckte die Hand aus, die genauso schwer vernarbt war wie sein Gesicht, Dumbledore schuttelte sie und murmelte ein paar Worte, die Harry nicht verstand. Er schien den Fremden nach etwas zu fragen, der jetzt ohne ein Lacheln den Kopf schuttelte und mit gedampfter Stimme antwortete. Dumbledore nickte und bot dem Mann den leeren Platz neben sich an.

Der Fremde setzte sich, warf die grauwei?en Haare aus dem Gesicht, zog einen Teller Wurste zu sich her, hob sie zum Rest seiner Nase hoch und beschnuffelte sie. Dann zog er ein kleines Messer aus der Tasche, spie?te damit eine Wurst auf und begann zu essen. Sein normales Auge ruhte auf den Wursten, doch das blaue Auge huschte immer noch ruhelos in seiner Hohle umher und musterte die Halle und die Schuler.

»Ich mochte euch euren neuen Lehrer fur Verteidigung gegen die dunklen Kunste vorstellen«, sagte Dumbledore strahlend in das Schweigen hinein.»Professor Moody.«

Normalerweise wurden neue Lehrer mit Beifall begru?t, doch kein Lehrer und auch kein Schuler ruhrte die Hand, mit Ausnahme von Dumbledore und Hagrid. Beide klatschten, doch in der Stille klang es klaglich, und sie horten schnell wieder auf. Alle anderen schienen so gebannt von Moodys au?ergewohnlicher Erscheinung, da? sie ihn nur anstarren konnten.

»Moody?«, wisperte Harry Ron zu.»Mad-Eye Moody? Dem dein Dad heute Morgen zu Hilfe gekommen ist?«

»Das mu? er sein«, sagte Ron mit leiser, beeindruckter Stimme.

»Was ist denn mit dem los?«, flusterte Hermine.»Was ist mit seinem Gesicht passiert?«

»Keine Ahnung«, flusterte Ron, der Moody immer noch fasziniert anstarrte.

Moody schien sein wenig uberschwanglicher Empfang nicht im Mindesten zu storen. Ohne den Krug mit Kurbissaft vor sich zu beachten, steckte er die Hand abermals in seinen Reiseumhang, zog einen Flachmann heraus und nahm einen kraftigen Schluck. Als er den Arm hob, um zu trinken, verrutschte sein Umhang ein wenig, und Harry sah unter dem Tisch einige Zentimeter seines geschnitzten Holzbeines, das in einem Klauenfu? endete. Dumbledore rausperte sich erneut.

»Wie ich eben erwahnte«, sagte er und lachelte dem Meer von Schulern zu, die immer noch gebannt Mad-Eye Moody anstarrten,»werden wir in den kommenden Monaten die Ehre haben, Gastgeber einer sehr spannenden Veranstaltung zu sein, eines Ereignisses, das seit uber einem Jahrhundert nicht mehr stattgefunden hat. Mit allergro?tem Vergnugen teile ich euch mit, da? dieses Jahr in Hogwarts das Trimagische Turnier stattfinden wird.«

»Sie machen Witze!«, sagte Fred Weasley laut.

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