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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 19


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Hinter ihm eilten ein paar ausgezehrt wirkende Ministeriumszauberer vorbei und deuteten in die Ferne, wo violette Funken zehn Meter in die Hohe stoben und auf eine Art magisches Feuer schlie?en lie?en.

Percy sprang sofort auf die Beine und streckte die Hand aus. Offensichtlich hinderte ihn seine Mi?billigung der Art und Weise, wie Ludo Bagman seine Abteilung leitete, nicht daran, bei ihm Eindruck schinden zu wollen.

»Ah – ja«, sagte Mr Weasley grinsend,»das ist mein Sohn Percy, er hat gerade im Ministerium angefangen – und das ist Fred – nein, George, tut mir Leid – das ist Fred – Bill, Charlie, Ron – meine Tochter Ginny – und Rons Freunde Hermine Granger und Harry Potter.«

Bagman stutzte bei Harrys Namen fast unmerklich und seine Augen huschten, wie Harry es schon kannte, uber die Narbe auf seiner Stirn.

»Darf ich vorstellen«, fuhr Mr Weasley fort,»Ludo Bagman, ihr wi?t ja, wer er ist, ihm haben wir die guten Platze zu verdanken -«

Bagman strahlte und winkte ab, als handele es sich um eine Selbstverstandlichkeit.

»Kleine Wette ums Spiel gefallig, Arthur?«, sagte er beflissen und klimperte mit einer offenbar gro?en Menge Goldmunzen in den Taschen seines gelbschwarzen Umhangs.»Roddy Pontner ist schon dabei, hat auf Bulgarien gesetzt -hab ihm hubsche Quoten angeboten, wenn ich bedenke, da? die drei irischen Spitzen die starksten sind, die ich seit Jahren gesehen habe – und die kleine Agatha Timms hat die Halfte ihrer Eulenfarm auf ein wochenlanges Spiel gesetzt.«

»Aach… la? mal gut sein«, sagte Mr Weasley.»Wie war's mit… sagen wir, einer Galleone auf den Sieg von Irland?«

»Eine Galleone?«Ludo Bagman wirkte ein wenig enttauscht, fa?te sich jedoch rasch wieder.»Sehr schon, sehr schon… will noch jemand setzen?«

»Sie sind noch ein wenig jung furs Wetten«, sagte Mr Weasley.»Molly wurde das gar nicht gern -«

»Wir wetten siebenunddrei?ig Galleonen, funfzehn Sickel, drei Knuts«, sagte Fred, der auf die Schnelle all sein Geld mit dem von George zusammengeworfen hatte,»da? Irland gewinnt – aber Viktor Kram den Schnatz fangt. Oh, und wir legen noch einen Juxzauberstab drauf.«

»Ihr wollt doch Mr Bagman nicht mit solchem Krempel belastigen -«, zischte Percy, doch Bagman schien offenbar nicht zu denken, der Zauberstab sei Krempel; im Gegenteil, sein jungenhaftes Gesicht strahlte vor Begeisterung, als er ihn aus Freds Hand nahm, und als der Zauberstab ein lautes Gackern horen lie? und sich in ein Gummihuhn verwandelte, brullte Bagman vor Lachen.

»Hervorragend! So 'nen tollen Juxstab hab ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen! Fur den wurd ich funf Galleonen hinlegen!«

Percy erstarrte, besturzt und entrustet.

»Jungs«, nuschelte Mr Weasley,»ich will nicht, da? ihr wettet… das sind eure ganzen Ersparnisse… eure Mutter -«

»Sei kein Spielverderber, Arthur!«, drohnte Ludo Bagman und klimperte erregt mit seinem Tascheninhalt.»Sie sind alt genug, um zu wissen, was sie wollen! Ihr glaubt, Irland gewinnt, aber Krum fangt den Schnatz? Nie und nimmer, Jungs, nie und nimmer… Ich biete euch 'ne sagenhafte Quote dafur… und noch funf Galleonen fur den Juxzauberstab dazu, nicht wahr…«

Mr Weasley sah hilflos zu, wie Ludo Bagman ein Notizbuch und eine Feder zuckte und die Namen der Zwillinge notierte.

»Alles klar«, sagte George, nahm den Pergamentzettel von Bagman entgegen und steckte ihn in die vordere Jackentasche.

Glanzend gelaunt wandte sich Bagman nun wieder Mr Weasley zu.»Hast du vielleicht etwas zu trinken fur mich? Ich bin auf der Suche nach Barty Crouch. Mein bulgarischer Partner macht Schwierigkeiten, und ich versteh kein Wort von dem, was er sagt. Barty kann das sicher regeln. Er spricht ungefahr hundertfunfzig Sprachen.«

»Mr Crouch?«, sagte Percy, und mit einem Schlag belebte sich seine mi?billigende Miene und er hechelte geradezu vor Aufregung.»Er spricht uber zweihundert Sprachen! Nixisch und Beamtenchinesisch und Troll…«

»Jeder kann Troll«, sagte Fred geringschatzig,»man mu? nur fuchteln und grunzen.«

Percy warf Fred einen au?erst gehassigen Blick zu und stocherte energisch im Feuer, um das Wasser im Kessel wieder zum Kochen zu bringen.

»Was Neues von Bertha Jorkins, Ludo?«, fragte Mr Weasley, als Bagman sich auf dem Gras neben ihnen niederlie?.

»Keine Spur«, sagte Bagman unbeschwert.»Aber die wird schon wieder auftauchen. Arme alte Bertha… Gedachtnis wie ein undichter Kessel und null Orientierungssinn. Hat sich verflogen, da wette ich mit dir. Irgendwann im Oktober spaziert sie wieder ins Buro und denkt, es sei immer noch Juli.«

»Meinst du nicht, es ware an der Zeit, jemanden nach ihr suchen zu lassen?«, mahnte Mr Weasley vorsichtig, wahrend Percy Bagman den Tee reichte.

»Barty Crouch redet auch immer davon«, sagte Bagman, und seine runden Augen weiteten sich in Unschuldsmanier,»aber im Augenblick konnen wir wirklich keinen entbehren. Oh – wenn man vom Teufel spricht! Barty!«

Ein Zauberer war gerade an ihrem Lagerfeuer appariert, und er hatte keinen gro?eren Gegensatz zu Ludo Bagman bilden konnen, der sich in seinem alten Wespenumhang im Gras flazte. Barty Crouch war ein steif aufgerichteter alterer Herr in einem tadellos sitzenden Anzug mit Krawatte. Der Scheitel seines kurzen grauen Haares war fast unnaturlich gerade und sein schmaler Oberlippenbart sah aus, als wurde er ihn mit dem Lineal stutzen. Seine Schuhe waren auf Hochglanz poliert. Harry war sofort klar, warum Percy ihn vergotterte. Percy glaubte fest an die strenge Einhaltung von Vorschriften, und Mr Crouch hatte die Vorschrift, Muggelkleidung anzuziehen, so grundlich befolgt, da? er als Filialleiter einer Bank hatte durchgehen konnen. Harry war sich nicht sicher, ob selbst Onkel Vernon ihn durchschaut hatte.

»Setz dich ein wenig zu mir, Barty«, sagte Ludo strahlend und strich uber das Gras.

»Nein danke, Ludo«, sagte Crouch, und eine Spur Ungeduld lag in seiner Stimme.»Ich hab dich uberall gesucht. Die Bulgaren bestehen darauf, da? wir noch zwolf Sitze in der oberen Loge anbringen.«

»Darauf sind die also aus?«, sagte Bagman.»Ich dachte, der Typ wollte sich 'ne Pinzette ausleihen. Ziemlich starker Akzent.«

»Mr Crouch!«, sagte Percy atemlos und versank in eine Art halbe Verbeugung, bei der er wirkte wie ein Buckliger.»Mochten Sie vielleicht eine Tasse Tee?«

»Oh«, sagte Mr Crouch und warf Percy einen milde uberraschten Blick zu.»Ja – sehr aufmerksam, Weatherby.«

Fred und George prusteten in ihre Tassen. Percy, ganz rosa um die Ohren, machte sich eifrig am Kessel zu schaffen.

»Ach, und Sie wurde ich auch gern kurz sprechen, Arthur«, sagte Mr Crouch und lie? seine scharfen Augen auf Mr Weasley ruhen.»Ali Bashir ist auf dem Kriegspfad. Er will ein Wortchen mit Ihnen reden wegen Ihres Einfuhrverbots fur fliegende Teppiche.«

Mr Weasley tat einen tiefen Seufzer.»Deswegen habe ich ihm doch schon vor einer Woche eine Eule geschickt. Ich hab's ihm einmal gesagt, ich hab's ihm hundertmal gesagt: Teppiche gelten gema? der Liste Verbotener verhexbarer Gegenstande als Muggelartefakte, aber er will einfach nicht horen.«

»Da konnten Sie Recht haben«, sagte Mr Crouch und nahm eine Tasse Tee von Percy entgegen.»Er will diese Teppiche hier unbedingt einfuhren.«

»Nun ja, in Gro?britannien werden sie die Besen nie verdrangen, oder?«, sagte Bagman.

»Ali glaubt, es gibt eine Marktnische fur ein Familienfahrzeug«, sagte Mr Crouch.»Ich wei? noch, mein Vater hatte einen alten Perser, auf dem zwolf Personen Platz hatten – aber das war naturlich vor dem Verbot von Teppichen.«

Er sprach, als ob er niemanden daruber im Zweifel lassen wollte, da? all seine Vorfahren das Gesetz strikt befolgt hatten.

»Wie geht's sonst, Barty, viel zu tun?«, sagte Bagman gelassen.

»Ziemlich«, sagte Mr Crouch trocken.»Portschlussel auf funf Kontinente zu verteilen ist keine Kleinigkeit, Ludo.«

»Ich denke, dann sind Sie beide froh, wenn das hier vorbei ist?«, sagte Mr Weasley.

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