Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 131
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»Uberraschung!«, trallerte Mrs Weasley aufgeregt, als Harry breit lachelnd zu ihnen trat.»Dachten, wir konnten kommen und dir zusehen, Harry!«Sie beugte sich zu ihm hinunter und ku?te ihn auf die Wange.
»Alles okay mit dir?«, fragte Bill und schuttelte Harry grinsend die Hand.
»Charlie wollte auch kommen, aber er hat nicht freigekriegt. Er meinte, du hattest gegen diesen Hornschwanz einen unglaublichen Kampf hingelegt.«
Fleur Delacour, fiel Harry auf, musterte Bill uber die Schulter ihrer Mutter mit unverhohlenem Interesse. Harry war sofort klar, da? sie uberhaupt nichts gegen lange Haare oder Ohrringe mit Giftzahnen einzuwenden hatte.
»Das ist wirklich nett von euch«, murmelte Harry Mrs Weasley zu.»Ich dachte schon – die Dursleys -«
»Hmm«, sagte Mrs Weasley und spitzte die Lippen. Sie hatte sich vor Harry mit Kritik an den Dursleys immer zuruckgehalten, doch ihre Augen blitzten jedes Mal auf, wenn er sie erwahnte.
»Toll, wieder mal hier zu sein«, sagte Bill und sah sich in der Kammer um. (Violet, die Freundin der fetten Dame, zwinkerte ihm aus ihrem Rahmen heraus zu.)»Hab Hogwarts seit funf Jahren nicht mehr gesehen. Gibt es eigentlich noch dieses Gemalde von dem verruckten Ritter, Sir Cadogan?«
»Aber klar«, sagte Harry, der im letzten Jahr Bekanntschaft mit Sir Cadogan gemacht hatte.
»Und die fette Dame?«, fragte Bill.
»Die war schon zu meiner Zeit hier«, sagte Mrs Weasley.»Eines Nachts, ich bin um vier Uhr heimgekommen, hat sie mir eine solche Gardinenpredigt gehalten -«
»Was hattest du um vier Uhr morgens drau?en zu suchen?«Bill schaute seine Mutter erstaunt an.
Mrs Weasley lachelte und ihre Augen funkelten.
»Dein Vater und ich hatten einen kleinen Nachtspaziergang unternommen«, sagte sie.»Ihn hat dann Apollyon Pringle erwischt – damals der Hausmeister – und die blauen Flecke hat dein Vater praktisch immer noch.«
»Hattest du Lust, uns ein wenig durchs Schlo? zu fuhren, Harry?«, sagte Bill.
»Ja, gern«, erwiderte Harry, und sie wandten sich zum Gehen.
Amos Diggory blickte auf, als sie an ihm vorbeikamen.»Na, da bist du ja«, sagte er und sah Harry abschatzig an.»Wette, du fuhlst dich nicht mehr ganz so wie 'n toller Hecht, jetzt, wo Cedric dich eingeholt hat?«
»Was?«, fragte Harry.
»Hor nicht auf ihn«, sagte Cedric mit leiser Stimme zu Harry und sah seinen Vater stirnrunzelnd an.»Er ist sauer, seit er diesen Kimmkorn-Artikel ubers Turnier gelesen hat – du wei?t doch, wo sie so tat, als warst du der einzige Hogwarts- Champion.«
»Hat sich aber nicht die Muhe gemacht, ihr mal die Meinung zu sagen, oder?«, sagte Amos Diggory so laut, da? Harry, der mit Mrs Weasley und Bill zur Tur hinausging, es nicht uberhoren konnte.»Was soll's… du wirst es ihm zeigen, Ced. Hast ihn doch schon mal geschlagen!«
»Rita Kimmkorn tut alles, was sie kann, um Arger zu provozieren, Amos!«, sagte Mrs Weasley aufgebracht.»Das mu?test du eigentlich wissen, wo du doch im Ministerium arbeitest!«
Mr Diggory offnete entrustet den Mund, doch seine Frau legte ihm die Hand auf den Arm und er zuckte nur die Schultern und wandte sich ab.
Harry geno? es an diesem Morgen, mit Bill und Mrs Weasley uber das Schlo?gelande zu flanieren und ihnen die Beauxbatons-Kutsche und das Durmstrang-Schiff zu zeigen. Mrs Weasley war ganz begeistert von der Peitschenden Weide, die erst nach ihrer Schulzeit gepflanzt worden war, und schwelgte in Erinnerungen an Hagrids Vorganger als Wildhuter, einen Mann namens Ogg.
»Wie geht's Percy?«, fragte Harry beim Gang durch die Gewachshauser.
»Nicht gut«, sagte Bill.
»Er regt sich furchtbar auf«, sagte Mrs Weasley mit gedampfter Stimme und sah sich argwohnisch um.»Das Ministerium will Mr Crouchs Verschwinden vertraulich behandeln, aber Percy haben sie wegen der Anweisungen, die Mr Crouch geschickt hat, hart ins Gebet genommen. Sieht so aus, als hielten sie es fur moglich, da? jemand seine Handschrift gefalscht hat. Percy steht ziemlich unter Druck. Heute Abend darf er nicht fur Mr Crouch als funfter Richter einspringen. Cornelius Fudge wird dabei sein.«
Sie kehrten zum Mittagessen ins Schlo? zuruck.
»Mum – Bill!«, sagte Ron vollkommen verdutzt, als er zum Gryffindor-Tisch kam.»Was macht ihr denn hier?«
»Wir schauen Harry bei der letzten Aufgabe zu!«, strahlte Mrs Weasley.»Und ich mu? sagen, es ist zur Abwechslung mal ganz schon, nicht selbst kochen zu mussen. Wie war deine Prufung?«
»Oh… es ging«, sagte Ron.»Mir sind nicht alle Namen von diesen Koboldrebellen eingefallen, also hab ich ein paar erfunden. Wird schon werden.«Mrs Weasley sah ihn spitz an, doch er tat sich eine Blatterteigpastete auf und fuhr fort:»Die hei?en doch alle Bodrod der Bartige oder Urg der Unsaubere oder so, war jedenfalls nicht schwierig.«
Auch Fred, George und Ginny kamen und setzten sich dazu, und Harry machte die Unterhaltung so viel Spa?, da? er sich beinahe fuhlte, als ware er wieder im Fuchsbau; er verga? vollig, sich uber die abendliche Aufgabe Sorgen zu machen, und erst als Hermine auftauchte, nachdem die anderen schon halb aufgegessen hatten, fiel ihm wieder ein, da? sie ja einen Geistesblitz gehabt hatte, mit dem sie das Ratsel um Rita Kimmkorn losen wollte.
»Erzahlst du uns jetzt -?«
Hermine warf Mrs Weasley einen Blick zu und schuttelte warnend den Kopf.
»Hallo, Hermine«, sagte Mrs Weasley, viel steifer, als es sonst ihre Art war.
»Hallo«, sagte Hermine und ihr Lacheln erstarb angesichts des kuhlen Ausdrucks auf Mrs Weasleys Gesicht.
Harry sah die beiden abwechselnd an, dann sagte er:»Mrs Weasley, Sie glauben doch nicht etwa diesen Mist, den Rita Kimmkorn in der Hexenwoche geschrieben hat? Hermine und ich haben namlich nichts miteinander.«
»Oh!«, sagte Mrs Weasley.»Nein – naturlich nicht!«
Und danach verhielt sie sich Hermine gegenuber um einiges herzlicher.
Harry, Bill und Mrs Weasley vertrieben sich den Nachmittag mit einem langen Spaziergang ums Schlo? und kehrten erst zum abendlichen Festessen in die Gro?e Halle zuruck. Auch Ludo Bagman und Cornelius Fudge waren inzwischen eingetroffen und sa?en am Lehrertisch. Bagman war offenbar in aufgeraumter Stimmung, doch Cornelius Fudge, der neben Madame Maxime sa?, machte eine ernste Miene und sprach kein Wort. Madame Maxime, deren Augen Harry gerotet vorkamen, konzentrierte sich auf ihren Teller. Von der anderen Seite des Tisches warf Hagrid ihr immer wieder einen Blick zu. Es gab mehr Gange als sonst, doch Harry, der sich allmahlich wieder ausgesprochen nervos fuhlte, a? nur wenig. Als das Blau der verzauberten Hallendecke einem dunklen Purpur wich, erhob sich Dumbledore, und Stille senkte sich uber die Halle.
»Meine Damen und Herren, noch funf Minuten, und ich werde Sie bitten, sich auf den Weg zum Quidditch-Feld zu begeben, zur dritten und letzten Aufgabe des Trimagischen Turniers. Die Champions folgen bitte jetzt schon Mr Bagman hinunter zum Stadion.«
Harry stand auf. Die Gryffindors tischauf, tischab klatschten ihm Beifall; die Weasleys und Hermine wunschten ihm viel Gluck, und gemeinsam mit Cedric, Fleur und Krum verlie? er die Gro?e Halle.
»Wie steht's mit dir, Harry?«, fragte Bagman, wahrend sie drau?en die Steintreppe hinunterstiegen.»Traust du es dir zu?«
»Ich fuhl mich ganz okay«, sagte Harry. Das stimmte auch halbwegs; er war nervos, doch er ging im Kopf noch einmal alle Hexereien und Zauberfluche durch, die er geubt hatte, und da er feststellte, da? er nichts vergessen hatte, war er recht zuversichtlich gestimmt.
Sie betraten das Quidditch-Feld, das inzwischen nicht mehr wiederzuerkennen war. Eine sieben Meter hohe Hecke war um das ganze Spielfeld herum gewachsen. Direkt vor ihnen lag eine Offnung; der Eingang zu dem weitlaufigen Irrgarten. Der Weg hinein verlor sich in beklemmender Dunkelheit.
Funf Minuten spater fullten sich die Range; die Luft war erfullt vom aufgeregten Stimmengewirr ihrer Mitschuler und von dem Getrappel Hunderter von Fu?en. Der Himmel hatte ein tiefes, klares Blau angenommen und jetzt erschienen auch die ersten Sterne. Hagrid, Professor Moody, Professor McGonagall und Professor Flitwick kamen ins Stadion und gingen auf Bagman und die Champions zu. Sie trugen gro?e, leuchtend rote Sterne an den Huten, nur Hagrids Stern prangte auf dem Rucken seiner Maulwurffell Weste.
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