Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 118
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»War er nicht ein Richter?«, sagte Krum und starrte Mr Crouch mit gro?en Augen an.»Ist er nicht aus eure Ministerium?«
Harry nickte, zogerte einen Moment lang, dann trat er langsam auf Mr Crouch zu, der ihn nicht ansah, sondern weiter mit einem Baum in der Nahe sprach:
»… und wenn Sie das erledigt haben, Weatherby, schicken Sie eine Eule zu Dumbledore und bestatigen Sie ihm die Zahl der Durmstrang-Schuler, die am Turnier teilnehmen, Karkaroff hat soeben mitgeteilt, da? es zwolf sein werden…«
»Mr Crouch?«, sagte Harry behutsam.
»… und schicken Sie eine weitere Eule an Madame Maxime, denn vielleicht mochte sie die Zahl der Schuler, die sie mitbringt, aufstocken, da jetzt Karkaroff ein rundes Dutzend veranschlagt… tun Sie das, Weatherby, horen Sie? Horen Sie? Horen…«Mr Crouchs Augen quollen hervor. Da stand er, den Blick auf den Baum gerichtet, und murmelte stumm zu ihm hin. Dann stolperte er seitlich weg und fiel auf die Knie.
»Mr Crouch?«, sagte Harry laut.»Was ist mit Ihnen?«
Crouchs Augen rollten in ihren Hohlen. Harry sah sich nach Krum um, der ihm zwischen die Baume gefolgt war und mit alarmiertem Blick auf Mr Crouch hinuntersah.
»Was fehlt ihm denn?«
»Keine Ahnung«, murmelte Harry.»Hor zu, du gehst am besten jemanden holen -«
»Dumbledore!«, keuchte Mr Crouch. Er streckte die Hand aus, packte Harrys Umhang und zog ihn zu sich her, aber seine Augen stierten immer noch uber Harrys Kopf hinweg.»Ich mu?… Dumbledore… sprechen…«
»Gut«, sagte Harry,»wenn Sie aufstehen wurden, Mr Crouch, dann konnen wir hoch zum -«
»Ich hab… Dummheit… gemacht«, hauchte Mr Crouch. Er machte den Eindruck eines vollkommen Wahnsinnigen. Seine Augen rollten und traten hervor und ein Rinnsal aus Speichel lief ihm uber das Kinn.»Mu? es… Dumbledore… sagen.«
»Stehen Sie auf, Mr Crouch«, sagte Harry laut und deutlich.»Stehen Sie auf, ich bringe Sie zu Dumbledore!«
Mr Crouchs Blick kippte in Harrys Richtung.
»Wer… du?«, wisperte er.
»Ich bin ein Schuler aus dem Schlo?«, sagte Harry und sah sich Hilfe suchend nach Krum um, doch Krum, offenbar hochst nervos, hielt sich im Schatten.
»Du bist nicht… seiner?«, flusterte Crouch, und der Unterkiefer fiel ihm herab.
»Nein«, sagte Harry ohne die geringste Ahnung, wovon Crouch uberhaupt redete.
»Dumbledores?«
»Ja, stimmt«, sagte Harry.
Crouch zog ihn naher an sein Gesicht; Harry versuchte Crouchs Klammergriff an seinem Umhang zu lockern, doch er war zu kraftig.
»Warne… Dumbledore…«
»Ich hole Dumbledore, wenn Sie mich loslassen«, sagte Harry.»Lassen Sie mich einfach los, Mr Crouch, und ich hole ihn…«
»Danke, Weatherby, und wenn Sie das erledigt haben, hatte ich gerne eine Tasse Tee. Meine Frau und mein Sohn werden in Kurze eintreffen und heute Abend gehen wir mit Mr und Mrs Fudge ins Konzert.«Crouch sprach nun wieder eifrig mit einem Baum und schien Harrys Anwesenheit vollig vergessen zu haben, was Harry so besturzte, da? er gar nicht merkte, da? Crouch ihn losgelassen hatte.»Ja, mein Sohn hat jungst zwolf ZAGs erworben, au?erst zufrieden stellend, ja, danke Ihnen, ja, wirklich sehr stolz. Nun, wenn Sie mir bitte das Schreiben des andorranischen Zaubereiministers bringen wurden, ich denke, ich habe noch Zeit, eine Antwort aufzusetzen…«
»Du bleibst hier bei ihm!«, sagte Harry zu Krum gewandt.»Ich hole Dumbledore, das geht schneller, weil ich wei?, wo sein Buro ist -«
»Er ist wahnsinnig«, sagte Krum mit zweifelnder Stimme und starrte hinunter auf Crouch, der immer noch den Baum anplapperte, offenbar uberzeugt, er sei Percy.
»Pa? kurz auf ihn auf«, sagte Harry und hatte sich schon halb erhoben, doch das schien einen erneuten plotzlichen Wandel in Mr Crouchs Gedanken auszulosen; er schlang den Arm fest um Harrys Knie und zog ihn wieder zu Boden.
»La?… mich… nicht allein!«, flusterte er, und wieder traten ihm die Augen aus den Hohlen.»Ich… bin entkommen… mu? es Dumbledore… sagen… warnen… meine Schuld… alles meine Schuld… Bertha… tot… alles meine Schuld… mein Sohn… meine Schuld… sag Dumbledore… Harry Potter… der dunkle Lord… starker… Harry Potter…«
»Ich hol Dumbledore, wenn Sie mich loslassen, Mr Crouch!«Er sah sich wutend nach Krum um.»Hilf mir doch endlich!«
Krum trat mit au?erst widerwilliger Miene naher und hockte sich neben Mr Crouch auf die Erde.
»Pa? einfach auf, da? er hier liegen bleibt«, sagte Harry und befreite sich aus Mr Crouchs Umklammerung.»Ich komm gleich mit Dumbledore zuruck.«
»Beeil dich, ja!?«, rief Krum ihm vom Waldrand aus nach, als Harry losspurtete und uber das dunkle Schlo?gelande davonjagte. Kein Mensch war zu sehen; Bagman, Cedric und Fleur waren verschwunden. Harry rannte die Steintreppe hoch, durch das eichene Portal und uber die Marmortreppe nach oben in den zweiten Stock.
Funf Minuten spater sturzte er auf einen steinernen Wasserspeier in der Mitte eines verlassenen Korridors zu.
»Scherbert Zitrone!«, japste er ihm entgegen.
Dies war das Pa?wort fur die verborgene Treppe zu Dumbledores Buro – zumindest hatte es vor zwei Jahren noch so gelautet. Doch offenbar war das Pa?wort geandert worden, denn der steinerne Wasserspeier erwachte nicht zum Leben und sprang auch nicht zur Seite, sondern stand nur steinern da und sah Harry feindselig an.
»Beweg dich!«, schrie ihn Harry an.»Mach schon!«
Doch in Hogwarts hatte sich noch nie etwas bewegt, nur weil er es angeschrien hatte; er wu?te, da? es nichts nutzte. Er spahte nach links und rechts den dunklen Korridor entlang. Vielleicht war Dumbledore im Lehrerzimmer? Er begann, so schnell er konnte, auf die Treppe zuzurennen -
»POTTER!«
Harry geriet ins Schlittern, blieb stehen und drehte sich um.
Aus einem verborgenen Treppenaufgang hinter dem steinernem Wasserspeier war Snape herausgekommen. Wahrend sich die Offnung in der Wand hinter ihm schlo?, winkte er Harry zu sich her.»Was tust du hier, Potter?«
»Ich mu? Professor Dumbledore sprechen!«, sagte Harry, rannte auf Snape zu und bremste rutschend vor ihm ab.»Es geht um Mr Crouch… ich hab ihn gerade entdeckt… er ist im Wald… er fragt nach -«
»Was soll der Unsinn?«, sagte Snape mit glitzernden schwarzen Augen.»Wovon redest du uberhaupt?«
»Mr Crouch!«, rief Harry.»Aus dem Ministerium! Er ist krank oder so was – er ist im Wald, er will Dumbledore sehen! Geben Sie mir doch das Pa?wort nach oben -«
»Der Direktor ist beschaftigt, Potter«, sagte Snape, und sein dunner Mund krauselte sich zu einem gehassigen Lacheln.
»Ich mu? es Dumbledore sagen!«, schrie Harry.
»Hast du mich nicht verstanden, Potter?«
Harry spurte, da? Snape es in tiefen Zugen geno?, Harry in all seiner Panik genau das zu verweigern, was er brauchte.
»Horen Sie«, sagte Harry zornig,»Crouch geht es nicht gut – er – ist nicht richtig beisammen – er will – vor etwas warnen -«
Die steinerne Wand hinter Snape teilte sich. In der Offnung stand Dumbledore in seinem langen grunen Umhang und mit belustigt neugieriger Miene.
»Gibt es ein Problem?«, sagte er und sah abwechselnd Harry und Snape an.
»Professor!«, sagte Harry und duckte sich an Snape vorbei, bevor dieser den Mund aufmachen konnte.»Mr Crouch ist hier – unten im Wald, er will mit Ihnen sprechen!«
Harry hatte erwartet, da? Dumbledore erst einmal Fragen stellen wurde, doch zu seiner Erleichterung tat er nichts dergleichen.»Bring mich dorthin«, sagte er prompt und rauschte hinter Harry den Korridor entlang, wahrend Snape am Wasserspeier stehen blieb und einen bislang unerreicht garstigen Anblick bot.
»Was hat Mr Crouch gesagt, Harry?«, fragte Dumbledore, wahrend sie hastig die Marmortreppe hinunterstiegen.
»Er meinte, er wolle Sie warnen… er habe etwas Schreckliches getan… hat was von seinem Sohn gesagt… und Bertha Jorkins… und – und Voldemort… etwas von wegen Voldemort wurde starker werden…«
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