Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 113
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»Dann glaubst du auch, da? Snape irgendwas ausheckt?«, fragte Harry, doch Hermine redete dazwischen.
»Hor mal, egal was du sagst, Dumbledore jedenfalls vertraut Snape -«
»Nun la? das doch, Hermine«, sagte Ron ungeduldig.»Naturlich wei? ich, da? Dumbledore ein brillanter Kopf ist und so weiter, aber das hei?t nicht, da? ein wirklich gerissener schwarzer Magier ihn nicht tauschen konnte -«
»Und warum hat dann Snape Harry im ersten Schuljahr das Leben gerettet? Warum hat er ihn nicht einfach sterben lassen?«
»Keine Ahnung – vielleicht dachte er, Dumbledore wurde ihn rauswerfen -«
»Was meinst du, Sirius?«, sagte Harry laut. Ron und Hermine horten auf sich zu kabbeln und lauschten.
»Bei dem, was ihr beide sagt, ist wohl jeweils was Wahres dran«, sagte Sirius und sah Ron und Hermine nachdenklich an.»Seit ich rausgefunden habe, da? Snape hier unterrichtet, frage ich mich, warum Dumbledore ihn eingestellt hat. Die dunklen Kunste haben Snape immer schon fasziniert, in der Schule wu?te das jeder. Ein schleimiger, oliger, fetthaariger Bengel war er«, fugte Sirius hinzu, und Harry und Ron grinsten sich an.»Als Snape in die Schule kam, beherrschte er mehr Fluche als die Halfte der Schuler im siebten Jahr, und er gehorte zu einer Bande von Slytherins, die sich spater fast alle als Todesser erwiesen.«
Sirius hielt die Finger in die Hohe und begann Namen abzuzahlen.»Rosier und Wilkes – beide wurden ein Jahr vor Voldemorts Sturz von Auroren getotet. Die Lestranges – ein Ehepaar – sitzen in Askaban. Avery – wie ich hore, hat er sich aus der Schlinge gezogen, indem er behauptete, er habe unter dem Einfluss des Imperius-Fluchs gehandelt – er ist noch auf freiem Fu?. Doch soweit ich wei?, wurde Snape nie beschuldigt, ein Todesser zu sein – aber das hei?t naturlich nicht viel. Viele von ihnen wurden nie gefa?t. Und Snape ist sicher klug und gerissen genug, nicht in irgendwelche Schwierigkeiten hineinzutappen.«
»Snape kennt Karkaroff ziemlich gut, aber das will er unter der Decke halten«, sagte Ron.
»Jaah, du hattest Snapes Gesicht sehen sollen, als er gestern in Zaubertranke aufgetaucht ist!«, fugte Harry rasch hinzu.»Karkaroff wollte mit Snape reden, er behauptete, Snape sei ihm aus dem Weg gegangen. Er sah jedenfalls ziemlich panisch aus. Dann hat er Snape etwas auf seinem Arm gezeigt, aber ich konnte nicht sehen, was es war.«
»Er hat Snape etwas auf seinem Arm gezeigt?«, fragte Sirius offensichtlich verblufft. Nachdenklich fuhr er sich mit den Fingern durch sein verschmutztes Haar, dann zuckte er die Achseln.»Ich hab keine Ahnung, was das bedeuten soll… aber wenn Karkaroff aufrichtig besorgt ist und er zu Snape geht, um sich Rat zu holen…«
Sirius starrte auf die Hohlenwand, dann zog er eine verdrie?liche Grimasse.»Es bleibt dabei, Dumbledore vertraut Snape, und ich wei?, da? Dumbledore noch vertrauensselig ist, wo andere langst mi?trauisch sind, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, da? er Snape in Hogwarts unterrichten lie?e, wenn Snape je fur Voldemort gearbeitet hatte.«
»Warum sind Moody und Crouch dann so scharf darauf, Snapes Buro zu durchsuchen?«, bohrte Ron nach.
»Na ja«, sagte Sirius bedachtig,»ich wurde es Mad-Eye durchaus zutrauen, da? er samtliche Lehrerburos durchsucht hat, als er nach Hogwarts kam. Er nimmt die Verteidigung gegen die dunklen Kunste schon sehr ernst, der gute Moody. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er uberhaupt jemandem vertraut, und nach allem, was er erlebt hat, wundert mich das nicht. Eins halte ich Moody jedoch zugute, er hat nie getotet, wenn es sich vermeiden lie?. Hat die Leute immer lebend abgeliefert. Er war hart, aber er hat nie die Mittel der Todesser angewandt. Crouch jedoch… ist ein anderer Typ… ist er wirklich krank? Wenn das stimmt, warum hat er sich dann aufgerafft und sich in Snapes Buro geschleppt? Und wenn nicht… was hat er vor? Was war denn so wichtig, da? er bei der Weltmeisterschaft nicht in die Ehrenloge kommen konnte? Was hat er getrieben, wahrend er als Richter beim Turnier gebraucht wurde?«
Sirius, den Blick immer noch starr auf die Hohlenwand gerichtet, verfiel in Schweigen. Seidenschnabel scharrte auf dem steinigen Boden nach Knochen, die er vielleicht ubersehen hatte.
Schlie?lich blickte Sirius zu Ron auf.»Du sagst, dein Bruder ist Crouchs personlicher Assistent? Vielleicht konntest du ihn fragen, ob er Crouch in letzter Zeit gesehen hat?«
»Ich kann's versuchen«, sagte Ron mit zweifelnder Miene.»Sollte aber moglichst nicht so klingen, als wurde ich vermuten, Crouch wurde irgendein faules Ei ausbruten. Percy liegt Crouch zu Fu?en.«
»Und wenn du schon dabei bist, konntest du versuchen herauszufinden, ob sie irgendeine Spur von Bertha Jorkins gefunden haben«, setzte Sirius hinzu und deutete auf die andere Ausgabe des Tagespropheten.
»Bagman hat mir gesagt, da? sie immer noch im Dunkeln tappen«, sagte Harry.
»Ja, er wird in diesem Artikel hier zitiert«, sagte Sirius mit einem Kopfnicken zur Zeitung hin.»Lastert uber Berthas schlechtes Gedachtnis. Vielleicht hat sie sich seit damals verandert, aber die Bertha, die ich kannte, war uberhaupt nicht verge?lich – ganz im Gegenteil. Sie war kein gro?es Licht, aber sie hatte ein glanzendes Gedachtnis fur Klatsch und Tratsch. Hat sich damals regelma?ig in gro?e Schwierigkeiten gebracht, weil sie nie wu?te, wann es besser war, den Mund zu halten. Ich konnte mir vorstellen, da? sie fur das Zaubereiministerium eine ziemliche Belastung war… vielleicht hat sich Bagman deshalb so lange nicht darum geschert, sie suchen zu lassen…«
Sirius lie? einen machtigen Seufzer horen und rieb sich die dunkel umringten Augen.»Wie spat ist es?«
Harry sah auf die Uhr, dann fiel ihm ein, da? sie nicht mehr ging, seit sie eine Stunde unter Wasser gewesen war.»Es ist halb vier«, sagte Hermine.
»Ihr geht jetzt am besten zuruck in die Schule«, sagte Sirius und erhob sich.»Und hort mal…«, er sah Harry besonders eindringlich an -»ich will nicht, da? ihr euch allzu oft aus der Schule schleicht, um mich zu besuchen, verstanden? Schickt mir einfach Nachrichten hier hoch. Ich will weiterhin von allen merkwurdigen Vorfallen erfahren. Aber ihr solltet Hogwarts nicht ohne Erlaubnis verlassen, das ware die beste Gelegenheit fur jemanden, euch anzugreifen.«
»Bisher hat keiner versucht mich anzugreifen, au?er einem Drachen und einer Hand voll Grindelohs«, sagte Harry.
Doch Sirius sah ihn stirnrunzelnd an.»Das hat nichts zu sagen… ich werd erst aufatmen konnen, wenn dieses Turnier vorbei ist, und das ist erst im Juni. Und ubrigens, wenn ihr unter euch uber mich redet, dann nennt mich Schnuffel, ja?«
Er reichte Harry das leere Serviettenbundel und die Flasche und ging nach hinten, um sich mit einem Tatscheln von Seidenschnabel zu verabschieden.»Ich lauf mit euch bis zum Dorfrand«, sagte Sirius,»mal sehen, ob ich noch 'ne Zeitung abstauben kann.«
Bevor sie die Hohle verlie?en, verwandelte er sich in den gro?en schwarzen Hund, und sie stiegen mit ihm zusammen den Berghang hinunter, durchquerten das gerollubersate Grasland und erreichten schlie?lich das Gatter. Hier lie? er sich von jedem kurz den Kopf kraulen, dann rannte er, einen Bogen um die Auslaufer des Dorfes einschlagend, davon.
Harry, Ron und Hermine machten sich auf den Weg zuruck nach Hogsmeade und hoch nach Hogwarts.
»Ich frag mich, ob Percy all diese Geschichten uber Crouch kennt«, sagte Ron, wahrend sie den Torweg zum Schlo? entlanggingen.»Aber vielleicht ist es ihm vollig egal… er wurde Crouch dann womoglich nur noch mehr bewundern. Ja, Percy ist vernarrt in Vorschriften. Er wurde einfach sagen, Crouch habe sich geweigert, sie fur seinen eigenen Sohn zu brechen.«
»Percy wurde nie jemanden aus seiner eigenen Familie den Dementoren ausliefern«, sagte Hermine streng.
»Ich wei? nicht recht«, sagte Ron.»Wenn er glaubte, wir wurden seiner Karriere im Weg stehen… Percy ist richtig ehrgeizig, wei?t du…«
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