Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander - Страница 37
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«Nicht ubel. «Er wollte das Thema wechseln.»Du vernachlassigst deine Pflicht. Wie hei?t unser Gast?»
«Mr. Pullen«, erwiderte Adam betreten.»Von der Admiralitat.»
Der Mann hatte einen knochigen Handedruck.»Unterwegs nach Malta, Sir Richard. «Es horte sich an, als lachelte er.
«Bitte nehmen Sie Platz. Allday, geh Ozzard holen. «Er wu?te, da? Adam ihn anstarrte, um die Schwere seiner Verletzung abzuschatzen.
«Und was fuhrt Sie hierher, Mr. Pullen?»
Der Mann machte es sich bequem. Er war ganz in Schwarz wie eine Krahe, fand Bolitho und kehrte dem Licht den Rucken zu, da er wu?te, da? sie so nur seinen Verband zu sehen bekamen und sonst nichts.
«Ich habe mich in Malta im Auftrag von Admiral Sir Hayward Sheaffe um gewisse Angelegenheiten zu kummern, Sir Richard.»
Bolitho rang sich ein Lacheln ab.»Geheime Angelegenheiten, nicht wahr?»
«Gewi?, Sir Richard. «Als Ozzard mit einem Tablett herbeigeeilt kam, sagte er:»Vielen Dank, Wein mit Wasser genugt mir.»
«Ich hatte dich gern gesprochen, Onkel«, sagte Adam.
Bolitho entnahm seinem Ton, da? etwas nicht stimmte.»Kann das nicht warten?«fragte er.»Ich bin sehr beschaftigt.»
Pullen zog einen Umschlag hervor und legte ihn auf den Tisch. Bolitho starrte ihn an, fuhlte sich in die Enge getrieben, denn er konnte nicht lesen.»Darf ich auch Sie um Geduld bitten?»
Der Mann zuckte die Achseln.»Ich kann mir vorstellen, da? Sie alle Hande voll zu tun haben, Sir Richard. Schlie?lich haben Sie ein Gefecht hinter sich, auch wenn man das dem Schiff kaum ansieht.»
Bolitho unterdruckte eine jahe Gereiztheit.»Wir haben einen franzosischen Zweidecker versenkt. «Mehr sagte er nicht.
«Vorzuglich. Sir Hayward wird sich freuen. «Pullen musterte sein Glas mit verdunntem Wein.»Ich belastige Sie nur ungern, Sir Richard. Aber die Angelegenheit ist wichtig. Man hat mich ersucht, Ihren Flaggkapitan aufzufordern, in Malta umgehend vor einem Untersuchungsausschu? zu erscheinen.»
Kein Wunder, da? Adam versucht hatte, ihn zu warnen.»Zu welchem Zweck?«fragte Bolitho gelassen.
«Aus zwei Grunden, wie ich hore, Sir Richard«, meinte Pullen selbstgefallig.»Er verhielt sich unklug, indem er einen Verbannungsbefehl mi?achtete und eine Frau — «, er betonte das Wort, als sei es eine Obszonitat —»aus dem Gewahrsam entfernte. Ich nehme an, da? er fur seine Handlungen, wie fehlgeleitet sie auch sein mogen, eine Erklarung hat, mu? aber darauf hinweisen…»
«Wer hat diese Anschuldigung erhoben?»
Pullen seufzte.»Es ging eine schriftliche Anzeige ein, Sir Richard. Aber Ihnen sollte die Angelegenheit keinen Anla? zur Sorge bieten. Es handelt sich nur um einen lastigen Zwischenfall.»
«Sie sind impertinent, Sir«, sagte Bolitho leise.»Diese Frau wurde mi?handelt und ausgepeitscht! Kapitan Keen tat nur seine Pflicht.»
«Das ist nicht von Belang, Sir Richard.»
Bolitho starrte ihn an und erwiderte:»Wir sind hier auf einem Schlachtfeld, Mr. Pullen, nicht in einem sicheren und bequemen Buro. Hier habe ich die Befehlsgewalt. Wenn ich Sie ergreifen und halb totpeitschen lassen wurde, durfte niemand meinen Befehl in Frage stellen. «Er horte, wie der Mann scharf Luft holte.»Es konnte Monate dauern, bis mich jemand zur Rechenschaft zieht. Wurden Sie auch das als einen >lastigen Zwischenfall bezeichnen?»
Pullen schluckte.»Ich wollte Sie nicht beleidigen, Sir Richard.»
«Das haben Sie aber getan! Glauben Sie vielleicht, ich sehe tatenlos zu, wie der Name eines mutigen Offiziers wegen dieser Absurditat in den Schmutz gezogen wird?»
Pullen beugte sich vor. Sein Selbstvertrauen kehrte zuruck.»Dann ist an der ganzen Sache also nichts Wahres dran?»
«Darauf brauche ich nicht zu antworten.»
Pullen erhob sich und stellte sein noch volles Glas auf den Tisch.»Nicht mir, Sir. Aber Sie werden dem Befehl entnehmen, da? Sie zusammen mit Ihrem Flaggkapitan vorgeladen sind.»
Bolitho starrte ihn an.»Ich soll diese Station verlassen? Wissen Sie, was Sie da sagen? Haben Sie denn keine Vorstellung von den Absichten des Feindes?»
«Fur Erwagungen dieser Art bin ich nicht zustandig, Sir Richard. «Pullen verbeugte sich knapp.»Mit Ihrer Erlaubnis mochte ich mich nun zuruckziehen, wahrend Sie Ihre Entscheidung treffen.»
Lange Zeit blieb Bolitho stocksteif unterm Skylight stehen. Das Ganze war nur ein boser Traum. Wie die Schatten vor seinen Augen mu?te er bald verfliegen.
Adam sagte bitter:»Ich hatte keine Ahnung davon, Onkel. Warum hast du mir nichts von dieser Frau gesagt?«Er zogerte.»Es darf keinen Klatsch geben.»
Bolitho ergriff seinen Arm.»Sie ist hier an Bord, Adam. Wenn dieser Widerling der Sache einen so unanstandigen Anstrich geben konnte, ist mehr Schaden angerichtet worden, als ich dachte. Es handelt sich um ein braves, tapferes Madchen, das wegen einer falschen Beschuldigung in die Verbannung geschickt wurde. Und das werden wir beweisen.»
Die Tur ging auf, und Keen kam mit bleichem Gesicht herein.
«Aber bis uns das gelungen ist, kommt sie in Eisen auf ein Straflingsschiff«, sagte er und schaute Adam an.»Ich liebe sie, mussen Sie wissen. Ich liebe sie mehr als mein Leben.»
Adam schaute von einem zum anderen, spurte sofort Keens Aufrichtigkeit und das Mitgefuhl seines Onkels.
«Pullen ist Kartenspieler«, meinte Adam. Beide starrten sein dunkles Gesicht an, das nun grimmig geworden war.»Ich konnte ihn des Falschspiels bezichtigen und zum Duell fordern.»
Bolitho trat zu ihm und packte ihn an den Schultern.
«Nein. Wir haben schon genug Arger. La? deinen Degen stecken. «Er druckte seine Schultern.»Aber du bist ein Prachtkerl.»
«Ich habe einen Brief von Lady Belinda fur dich«, sagte Adam bedruckt und hielt Bolitho den Umschlag hin.»Und ich wei?, weshalb du Pullens Papiere nicht gelesen hast. «Diese Erkenntnis schien ihn zu schockieren.
«Mu?t du sofort weiter?«fragte Bolitho.
«Aye. «Als Adam den Kopf senkte, fiel ihm das widerspenstige Haar in die Stirn.»Ich horte, da? John Hallowes gefallen ist, Onkel. Er war mein Freund.»
«Ich wei?. «Gemeinsam gingen sie zur Tur.»Ausgerechnet jetzt, da ich hier am meisten gebraucht werde, mu? ich wegen dieser dummen Affare das Geschwader verlassen. Bis zu meiner Ruckkehr ubergebe ich Inch das Kommando. «Er schaute Keen an.»Keine Angst, ich lasse das Madchen nicht im Stich.»
Adam folgte Keen hinaus und sah Pullen an der Pforte warten. Wer steckt hinter diesen Anschuldigungen? fragte er sich. Da? sie auf Wahrheit beruhten, fand er weniger wichtig.
Er gru?te die Ehrenkompanie und sah dann Keen an.
«Sie haben meine Loyalitat, Sir. «Er beruhrte seinen Degen.»Und meine Waffe auch, wenn Sie sie brauchen. «Dann folgte er Pullen ins Boot.
Keen wartete, bis die Gig angerudert hatte, und ging dann hinuber zu seinem Ersten Offizier.»Wir setzen Segel, sobald der Admiral einen Brief zur Firefly geschickt hat.»
Pullen hatte offensichtlich als Beobachter bis Malta an Bord bleiben wollen, um sich dann am Ziel in einen Kerkermeister zu verwandeln. Bolithos Drohungen hatten ihn wohl umgestimmt. Nun wurde er sie dort mit noch verscharfter Feindseligkeit erwarten.
«Ich finde das Ganze sehr bedauerlich, Sir. «Paget zuckte unter Keens scharfem Blick zusammen, wich aber nicht zuruck.»Uns tut das allen leid. Es ist nicht fair.»
Keen senkte den Blick.»Vielen Dank. Ich glaubte, es sei genug, im Krieg tapfer zu kampfen. Aber offenbar gibt es Leute, die meinen, es stunde uns besser an, uns gegenseitig an die Kehle zu springen.»
Ein Boot trug Bolithos hastig diktierten Brief hinuber zur Brigg, und als die Nacht hereinbrach, war Firefly bereits hinter der Kimm verschwunden.
Keen ging auf dem Achterdeck auf und ab und starrte in den roten Sonnenuntergang. Firefly hatte also doch nur schlechte Nachrichten gebracht.
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