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Strandwolfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - Kent Alexander - Страница 25


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Er blickte seinen jungeren Bruder an und lachelte finster.»Du denkst zu viel, Richard, man sieht es dir an. «Bolitho versuchte, es mit einem Achselzucken abzutun.»Die Suchaktion war schlie?lich mein Vorschlag. Ich dachte nur.«»Mach dir keinen Vorwurf, es ist ohnehin beinahe voruber. Zu Mittag werden wir umkehren. Im ubrigen war es eine gute Idee. An jedem anderen Tag des Jahres wurde hier im Kanal das ubliche Gewimmel von Schiffen herrschen, dann ware er so wenig zu finden gewesen wie eine Nadel im Heuhaufen. Aber am Weihnachtstag?«Er seufzte.»Wenn das Schicksal es ein bi?chen besser gemeint und wir wenigstens gute Sicht gehabt hatten, wer wei??«Lustlos fugte er hinzu:»Wir sollten besser noch einmal die Segel uberprufen, fur den Fall einer plotzlichen Wetterverschlechterung. «Es war seine Pflicht, sich um Schiff und Segel zu kummern, aber an seiner Stimme konnte man erkennen, da? er in Gedanken weit weg war, noch immer nach seinem Feinde suchte.»Enter auf und uberpruf die Leesegelbaume, dann sag Mr. Pyke, da? wir bald reffen mussen. «Er blickte zu dem prall gefullten Toppsegel auf, zu den vibrierenden Wanten und Stagen, die mit zornigem Brummen auf den Ansturm des Windes reagierten.

Dancer war ebenfalls an Deck gekommen, er wirkte bla? und zerzaust.»Ich gehe nach oben, Sir!»

Hugh lachelte mude.»Immer noch diese Hohenangst, Richard?«Die Bruder blickten sich an, und Dancer, der nur den einen von ihnen genauer kannte, hatte das Gefuhl, da? die beiden sich jetzt naher waren als seit langem.

Wahrend Dancer im Luvwant auf enterte, sagte Bolitho:»Ich bin froh, da? du mich auf die Avenger geholt hast. «Dann wandte er sich ab, verwirrt daruber, da? es so schwierig war, etwas Derartiges auszusprechen.

Hugh nickte langsam.»Auf der alten Gorgon beneiden sie euch wahrscheinlich und stellen sich vor, da? ihr vergnugt an einer reichgedeckten Tafel sitzt. Wenn sie wu?ten. «Er blickte auf, offensichtlich erregt, als Dancer von oben rief:»An Deck! Segel in Luv Voraus!»

Noch wahrend sein Schrei verhallte, erklangen von der Back acht Glasen. Sie waren also die ganze Zeit hinter dem anderen Schiff hergefahren, ohne es zu sehen. Es konnte nur die Virago sein, mu?te sie sein. Noch ein paar Minuten, und die Avenger hatte abgedreht und ihrem Gegner erlaubt, fur immer zu verschwinden. Pyke und Truscott, der Stuckmeister, kamen nach achtern gerannt, das Haar na? vom Spritzwasser, ihre Gestalten in so schragem Winkel zum Deck, da? sie wie betrunken wirkten. Pyke rief:»Ich gehe nach oben, Sir, um festzustellen, ob sie es ist!«Er fletschte die Zahne, als wolle er zeigen, da? dies seine personliche Angelegenheit sei, die er mit keinem anderen teilen wollte.

Hugh Bolitho reichte seinen Hut einem der Seeleute und knurrte:»Nein, ich gehe selbst.»

Schweigend warteten sie. Ware Dancer nicht aufgeentert, so waren sie jetzt nach Plymouth gesegelt, ohne etwas von der

Anwesenheit der Virago zu ahnen. Hugh Bolitho stieg mit Rockscho?en, die wie ein Doppelwimpel um seine wei?e Kniehose wehten, rasch nach oben. Er hielt nur einmal kurz an, als er den Fahnrich passierte, und enterte dann weiter auf, bis er fast in Regen und Dunst verschwand. Als er die Toppsegelrah erreicht hatte, blieb er stehen, die Arme um den wild vibrierenden Mast geschlungen, und hielt Ausschau. Nach zwei Minuten war er wieder unten an Deck und erklarte mit ausdruckslosem Gesicht:»Es ist die Virago, daran besteht kein Zweifel. Zwei Masten, ketchgetakelt, unter Vollzeug. «Lediglich seine Augen zeigten Leben, sie gluhten wie feurige Kohlen, als er jetzt seine Gedanken aussprach.»Sie hat naturlich den Windvorteil, aber das macht nichts. «Er trat an den Kompa?, dann musterte er sorgfaltig jedes Segel.»Setzen Sie den Kluver, Mr. Pyke, danach schicken Sie die Leute nach oben und lassen die Leesegelbaume ausbringen. Mit den Leesegeln konnen wir sogar diese Schaluppe aussegeln. «Seine Augen blitzten, als er scharf hinzufugte:»Oder ich ziehe jemandem das Fell uber die Ohren!«Dancer wurde wieder an Deck beordert und ein erfahrener Seemann nach oben geschickt, um seinen Platz einzunehmen. Als Dancer na? und atemlos an Deck erschien, rief er aus:»Das Gluck hat sich gewendet, Sir!»

Hugh Bolitho bi? die Zahne zusammen.»Wir brauchen heute vor allem Geschicklichkeit und Konnen, Mr. Dancer. Aber ich garantiere Ihnen, auch das Gluck werde ich nicht mehr aus den Handen lassen!»

Die Avenger reagierte sofort auf den vermehrten Segeldruck. Wie riesige, abstehende Ohren ragten die Leesegel auf beiden Seiten weit uber die Bordwand hinaus, und die gewaltige Segelpyramide donnerte unter dem ungeheuren Winddruck. Stampfend erkampfte sich der Kutter seinen Weg durch Brecher und Wellentaler.

Fur Bolitho war es ein seltsames Gefuhl, beinahe furchterregend. Aber Mast, Rahen und Tauwerk hielten dem Druck stand. Die See scho? in breiten Bahnen uber die Luvreling, aber noch war die Virago von Deck aus nicht zu erkennen; nach Dancers Beschreibung war auch aus dem Mast nicht viel von ihr zu sehen. Ihr Rumpf war durch Gischt und Dunst verdeckt, wahrend ihre Segel wie korperlose Flossen in der Luft schwebten, nur fur einen scharfaugigen Ausguck zu entdecken.

Bolitho hielt es fur unwahrscheinlich, da? Vyvyan oder sein Kapitan uberhaupt an die Moglichkeit dachten, da? sie verfolgt wurden, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Vyvyan wu?te wahrscheinlich mehr uber die ortlichen Schiffsbewegungen als sogar die Admiralitat. Sicher malte er sich aus, da? die Avenger gemutlich im Hafen lage, oder da? ihr Kommandant bereits mit ihr auf dem Weg nach Plymouth sei, zu seinem wutschnaubenden Admiral.

Wahrscheinlich feierten sie jetzt dort vorn auf der Virago Weihnachten, den Sieg uber des Konigs Autoritat und den Gewinn der ungeheuren Beute, von deren Ausma?en Bolitho sich nicht einmal eine Vorstellung machen konnte. Warum auch sollten sie nicht feiern? Vyvyan hatte all seine Schachzuge gewonnen. Jetzt umschiffte er gerade das gefahrliche Kap Lizard, kam bald frei von den Scilly-Inseln und konnte dann in der unerme?lichen Weite des Atlantik verschwinden. Bolitho horte Truscott fragen:»Was fur eine Bestuckung wird sie wohl haben, Sir?»

Hugh Bolithos Antwort klang abwesend. Er prufte nochmals kritisch die Segelstellung, suchte nach einem moglichen Schwachpunkt.

«Normalerweise dieselbe wie wir. Ich furchte aber, Sir Henry Vyvyan wird noch ein paar Uberraschungen fur uns bereithalten, also seien Sie auf der Hut, Mr. Truscott. Ich mochte nicht, da? Sie blindlings darauflos schie?en. Jeder Schu? mu? sitzen!«Sein Ton wurde harter.»Dies ist kein gewohnlicher Kampf, sondern eine Ehrensache.»

Bolitho horte seine Worte. Sie klangen, als ginge es wieder in ein Duell, als ware es eine Angelegenheit, die nur auf diese Weise zu bereinigen war. Vielleicht hatte er diesmal recht damit. Gloag rief:»Der Regen zieht ab, Sir!»

Der Unterschied war noch kaum festzustellen, dachte Bolitho. Es hing nur mehr Gischt in der Luft als Regen. Da die Pumpen die ganze Zeit uber in Betrieb waren, nahm er an, da? eine ziemlich gro?e Menge Seewasser eingedrungen war. Es herrschte jetzt eine andere Beleuchtung. Die Sonne war es noch nicht, und doch schienen die Wogenkamme heller, die tiefen Wellentaler weniger grau. Der Ruderganger meldete:»Westsudwest liegt an, Sir!«Bolitho hielt den Atem an. Trotz der Windstarke hatte Gloag es fertiggebracht, noch drei volle Strich hoherzugehen. Jedes Segel und jede Spier knarrte und zitterte, als tobte schon jetzt eine Schlacht.

Hugh Bolitho sah das Staunen in seines Bruders Gesicht und nickte ihm kurz zu.

«Wie ich dir sagte, Richard. Sie la?t sich glanzend manovrieren. «Ein Schrei vom Ausguck beendete ihre Unterhaltung.»An Deck! Schiff in Lee voraus!»

Peploe, der Segelmacher, der mit seinen Maaten Reservetuch auf dem Achterdeck bereithielt fur den Fall, da? eins der Segel aus den Lieken fliegen sollte, blickte Gloag an und grinste:»Wir haben den Schweinehund! Jetzt stehen wir in Luv!«Der Ausguck rief:»Sie haben uns gesichtet!«Alle starrten fasziniert auf das andere Schiff, das aus dem weichenden Regen und Dunst wie eine Erscheinung hervortrat. Es zog elegant durchs Wasser, ein langer, wei?er Bart aus Schaum reichte vom Vorsteven bis weit nach achtern. Irgend jemand keuchte erschrocken, als eine Rauchfahne vom Achterdeck der Virago aufstieg. Bevor sie sich verzogen hatte, durchschlug eine Kugel die Takelage der Avenger. Sie ri? gro?e Locher in Gro?segel und Steuerbord-Leesegel.»Bei Gott, der alte Fuchs ist wachsam!«Hugh wandte sich um und folgte mit den Augen dem weiteren Weg der Kugel uber die Wellenkamme.

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